Diskussionsveranstaltung „The Future is Your’s!?“ im Zeiss-Planetarium
Welche Möglichkeiten haben junge Menschen, sich aktiv am europäischen Leben zu beteiligen? Was begeistert und interessiert junge Menschen wirklich an der Zukunft Europas? Am 8. Mai 2022 hatten junge Menschen im Zeiss-Planetarium in Berlin bei der Konferenz des Forschungsprojektes REGIOPARL „The Future is Your’s!? Europas Jugend in der EU-Zukunftsdebatte“ die Gelegenheit darüber zu sprechen, wie sie Europa mitgestalten können.
Den inhaltlichen Einstieg gestaltete die Aktivistin, Autorin und Schauspielerin Nini Tsiklauri mit der Vorstellung ihres Buchs „Lasst uns um Europa kämpfen“, deren Thesen anschließend mit Podiumsgästen und dem Publikum diskutiert wurden. Mit auf dem Podium war Sakiye Boukari, EU-Jugendvertreterin 2022/2023 für den EU-Jugenddialog beim Deutschen Bundesjugendring. Sie teilte ihre Meinung mit den Konferenzteilnehmern:
„Jugendliche haben immer dann ein positives Bild von der EU, wenn sie das Gefühl bekommen, dass in Brüssel auch direkt etwas für sie getan wird. Spätestens seit Ausbruch der Pandemie gibt es ein sehr großes Bedürfnis nach einer besseren Bildungspolitik auf allen politischen Ebenen – damit auch vonseiten der EU.“
Laura Neugebauer, Mitglied des Abgeordnetenhauses in Berlin (Bündnis 90/Die Grünen) und Vorsitzende des Ausschusses für Europa und Kultur, macht jedoch in diesem Zusammenhang auf ein Problem aufmerksam: „Europa ist eigentlich allgegenwärtig, doch durch die Komplexität der EU fällt es vielen schwer, die Verbindung zwischen europäischer Politik und den Auswirkungen auf das eigene Leben herzustellen. Gerade bei jungen Menschen hängt es sehr davon ab, wie im Elternhaus oder der Schule über Europa gesprochen wird.“
Auch Martin Kasperek, Sprecher des E-Stabs des Auswärtigen Amtes und verantwortlich für die Future of Europe Conference macht deutlich: „Europa ist eine sehr große Kommunikationsherausforderung.“ Er verweist jedoch auf den Abschlussbericht der Zukunftskonferenz, in dem zahlreiche Ideen für mehr Beteiligung in der EU gesammelt wurden. „Der Bericht zeigt ein starkes Bedürfnis der Menschen nach mehr Austausch und Wissen über europäische Politik, mehr Möglichkeiten der Beteiligung und einem stärkeren europäischen Gefühl der Zusammengehörigkeit“, so Kasperek. Der Bericht wurde bereits an Vertreter*innen der EU übergeben.
Die Diskussion war im Hinblick auf die Partizipation jungen Menschen am politischen Leben in Europa sehr wichtig. Sie zeigt, dass die Beteiligung von jungen Menschen weiter gefördert werden muss, denn nur durch die Möglichkeit Ideen und Zielsetzungen zu diskutieren und einzufordern, können Änderungen für die Zukunft Europas realisiert werden.
Neben der jugendpolitischen Diskussion konnten sich die Gäste an diesem Abend im Zeiss-Planetarium an einer dem Weltraum gewidmeten Kunstinstallation erfreuen. Das interaktive Kunstprojekt «Outer Space Transmitter» von der Künstlerin Mona Schulzek ist, laut der Autorin, ein Gerät, das Nachrichten über außerirdische Lebensformen empfängt. Es reist in verschiedene Regionen Europas und lernt, was es bedeutet, Bürger*in Europas zu sein.