Podiumsdiskussion „Zukunft nur mit uns“
Am 21.06.2022 wurde das JUMP-Team von der Deutschen Gesellschaft e.V. eingeladen, Teil einer Podiumsdiskussion auf dem Da-Vinci-Campus Nauen zu sein und gemeinsam mit anderen Akteuren und den Schüler*innen darüber zu diskutieren, ob das Europäische Jahr der Jugend die Sichtbarkeit von Jugendlichen in der EU verbessert. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes „Zukunft nur mit uns“ vom Bundesministerium des Innern statt.
Auf dem Podium haben Katja Sinko (Europa-Aktivistin), Laura Betke (Pressesprecherin der EU-Kommission in Berlin), Luise Sander aus dem JUMP-Team sowie Alexa Beisert und Paul Wengel (aus der Schüler*innenschaft) diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Mechthild Baumann (Vorsitzende der Europa-Union Brandenburg).
Schon nach einer kurzen Vorstellungsrunde haben sich auch die Schülerinnen und Schüler aus dem Publikum intensiv am Gespräch beteiligt. Die erste Frage, was europäisch überhaupt für sie bedeutet, wurde vielfältig beantwortet. Besonders viel Zuspruch fanden die Themenfelder Essen, Wirtschaft und Handel sowie kulturelle Vielfalt und Demokratie. Dabei wurde auch die Unterscheidung zwischen dem Kontinent Europa und der Institution Europäische Union angesprochen. Mit dem Kontinent verbinden die Jugendlichen viel, die EU allerdings wird oft als abstrakt und intransparent wahrgenommen.
Neben aktuellen Themen, allen voran der Krieg in der Ukraine, wurde vor allem der Zugang junger Menschen zur Politik diskutiert. Die Schülerinnen und Schüler des Da-Vinci-Campus haben vor allem das Gefühl, dass Politik oft nur aus großen Krisen besteht, mit denen die junge Generation überrannt wird und wenig tun kann. Kritisiert wurde zum Beispiel das Wahlalter mit 18, was die Teilhabe jüngerer Menschen erschwert. Deshalb wurde noch viel über politische Beteiligungsmöglichkeiten gesprochen, die sich außerhalb des formalen Rahmens befinden. Die Podiumsgäste konnten auf einige Veranstaltungen und Akteure in der Jugendbeteiligung aufmerksam machen.
Mit der Zeit wurde klar: Die Jugendlichen sind sehr daran interessiert, mitzuwirken. Und auf der Seite der Akteur*innen existieren vielfältige Formate für diese Mitwirkung. Der häufigste Grund, warum dennoch Ideen nicht umgesetzt werden, ist ein Kommunikationsproblem. Und das kann nur von beiden Seiten gemeinsam gelöst werden. Gefordert wurde von der Schüler*innenschaft zum Beispiel der Kommunikationsweg über Social Media, vor allem Instagram-Werbung. Viele Akteure, wie der Jugenddialog und auch die EU-Kommission, setzen das schon um. Es braucht aber auch eine aktive Recherche der Jugendlichen, um an den Formaten teilzunehmen.
Zum Schluss wurden die aktuellen Interessensgebiete abgefragt. Dabei stellte sich heraus, dass es den Wunsch danach gibt, dass politische Beteiligung Jugendlicher nicht nur zu den „großen Krisen“ wie dem Klimawandel gefragt ist, sondern auch zu den alltäglichen Berührungspunkten auf regionaler Ebene wie zum Beispiel ÖPNV und Digitalisierung an Schulen. Manche Themen werden den Schülerinnen und Schülern zu wenig angesprochen, andere zu häufig.
In der Podiumsdiskussion konnten wir über Formate und Veranstaltungen sprechen, in denen sie genau das mitgestalten können.