Ergebnisse

jump unterwegs bei der pfingstAKADEMIE

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Foto: Leonie Geiger

Seit 20 Jahren bringt die pfingstAKADEMIE junge Menschen aus ganz Deutschland zusammen, um sich auszutauschen, neue Methoden kennenzulernen und Anregungen für eigene Projekte mitzunehmen. Unter dem Veranstaltungsnamen „Trotz allem!“ ging es bei der pfingstAKADEMIE in diesem Jahr um das Thema „Krisen“. Dabei wurden insbesondere die ökologische Krise, die Demokratiekrise und Rolle der Jugendbeteiligung und die Krise des sozialen Miteinanders unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie betrachtet. Die pfingstAKADEMIE ist ein Projekt der Stiftung wannseeFORUM und wurde aufgrund von Corona hybrid umgesetzt.

Die jump-Mitglieder Katja, Janine und Nicolas waren digital dabei und haben sich in die Diskussionen eingemischt und im Rahmen des Jugenddialogs zwei Barcamps angeboten.

Barcamp „Lokale Beteiligungsmöglichkeiten“ (von Nicolas Uhrberg)

In meinem Barcamp wurden lokale Beteiligungsmöglichkeiten diskutiert. Nach einer ersten Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass nicht alle, aber viele der Teilnemer*innen über Erfahrung in der Jugendbeteiligung verfügen, besonders im schulischen Bereich durch beispielsweise Schülervertretungen. Ferner kam die Frage auf, was man denn alles unter Jugendbeteiligung verstehe, woraufhin sich die Teilnehmer*innen die Definition vom Youth Goal #9 „Räume und Beteiligung für alle“ anschauten.

Nach kurzer Erklärung des Jugenddialogs, wurden im Barcamp zwei Fragen, zu denen die Teilnehmer*innen diskutierten, gestellt und folgende Ergebnisse gesammelt:

Was ist für mich „gute“ Jugendbeteiligung?

Um „gute“ Jugendbeteiligung zu schaffen, wurde von den Teilnehmer*innen unter anderem der Abbau von Hürden, um teilzunehmen, die Ansprache von Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und der Austausch zwischen den Generationen, vorgeschlagen. Jugendbeteiligung solle aber auch ihre Ergebnisse transparent machen und aufzeigen, was mit ihnen passiert.

Welche Formate wünsche ich mir, um mich in der Gesellschaft einzubringen?

Bei der Diskussion der zweiten Frage fiel der Fokus stark auf den Aspekt der Chancengleichheit insbesondere zu Krisenzeiten wie die jetzige Corona-Pandemie. Dort, so die Rückmeldung einer Teilnehmerin, seien gute Wege gefunden worden, um digitale Teilnahmen zu ermöglichen und dadurch den Aufwand für eine komplizierte Anreise zu ersparen. Unter Berücksichtigung dieser Erfolge und zur Steigerung der Chancengleichheit müsse man weiterhin finanzielle Hürden für Teilnehmer*innen abbauen. Als konkrete Möglichkeit schlug die Gruppe sogenannte „Solidaritätsplätze“ vor, bei denen Personen freiwillig einen etwas höheren Anteil bezahlen, damit sich der Teilnahmebeitrag für andere verringere. Ebenso wurde gefordert, die Idee der Barcamps auszuweiten und mit dem traditionellen „Stammtisch“ zu kombinieren, also beispielsweise in lokalen Einrichtungen regelmäßig Gesprächsrunden anzubieten.

Barcamp „Minderheit ist nicht Minderwertigkeit“ (von Katja Pfeiffer)

Mein Barcamp lief anders als geplant. Das war aber kein Problem, sondern ganz im Gegenteil! So haben wir uns dem Thema „Minderheiten“ von einer ganz generellen, halb philosophischen Seite aus angenähert.

„Wie würdet ihr Minderheiten definieren?“ war unsere Ausgangsfrage. Wir waren uns ziemlich schnell darüber einig, dass nicht jeder Mensch gleich ist bzw. jeder Mensch anders und individuell ist. Deshalb gibt es naturgemäß erst einmal keine wirklichen Minderheiten.

Allerdings entstehen Minderheiten, wenn sich Personengruppen mit ähnlichen/gleichen Merkmalen zusammentun und damit eine Mehrheit bilden. Andere Personen(-gruppen), die bestimmte Merkmale haben, die von eben dieser Mehrzahl abweichen, ist dann die Minderheit. Daher wird es immer Minderheiten geben.

Dabei muss aber immer auch geschaut werden, welche Gruppe bzw. Merkmale man sich anschaut. Es kann eventuell auch Minderheiten innerhalb von Minderheiten geben. Wie wichtig es ist, dass es immer um Relationen und die Gruppe/das Thema, die/das man gerade betrachtet geht, haben wir an einem sehr anschaulichen Beispiel verdeutlicht: Schauen wir uns z. B. die Essgewohnheiten beim Pommes essen an, gibt es eine Minderheitengruppen von Menschen, die Ketchup und Mayonnaise mischen.

Da auch Mehrheiten z. B. bei einer Entscheidungsfindung wichtig sind, sollte man den Minderheiten zuhören und eventuell Kompromisse finden. Viele Minderheiten haben bereits Interessenvertretungen, um besser gehört zu werden. Vom Gefühl der Teilnehmenden her werden junge Menschen bisher zu wenig eingebunden und angehört. Eine Teilnehmerin schlug in dem Zusammenhang vor, das Wahlalter zu senken, um besser auch die Interessen junger Menschen abzubilden.

Weitere Ergebnisse findet ihr hier.