Workshop zu Inklusions-Hürden in unserer Gesellschaft

Print Friendly, PDF & Email

Ein Bericht von Luise und Annika aus dem Jump-Team

Am Dienstag, den 28.11.2023 fand die ENSA-Abschlusskonferenz Ost des Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramms (ENSA) in Bautzen statt. Schon  in der Woche zuvor  war JUMP-Team-Mitglied Nina bei der Abschlusskonferenz West in Rodgau und hat den Jugenddialog Workshop dort erprobt. Zur Ost-Konferenz sind Annika und Luise gefahren.

Das ENSA-Netzwerk, lang das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm, organisiert einen Austausch zwischen deutschen Schüler*innen und Schüler*innen aus Ländern des Globalen Südens. Zur Abschlusskonferenz kommen die Teilnehmenden noch einmal zusammen und reflektieren ihre Erlebnisse.

Annika und Luise leiteten einen Workshop, in dem zuerst der EU-Jugenddialog und andere Beteiligungsmöglichkeiten vorgestellt wurden. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Teilnehmenden noch nicht davon gehört hatten, dass am 09.06.2024 die Wahlen zum Europaparlament stattfinden und dass sie mit 16 und 17 Jahren auch schon wahlberechtigt sind. Darüber aufklären zu können, war ein Erfolg der Veranstaltung.
Der Fokus des Workshops lag allerdings auf einem interaktiven Spiel zum Jugendziel #3 Inklusive Gesellschaften.

 

© Jugenddialog

Alle Teilnehmenden erhielten eine Rolle, in die sie sich hineinversetzten. Einige hatten zum Beispiel finanzielle Probleme, eine Sprachbarriere oder ein physisches Handicap. Dann stellten sich alle in einer Reihe auf. Annika und Luise lasen abwechselnd Alltagssituationen vor, wie Einkaufen gehen oder Streamingdienste nutzen. Wenn diese Situationen für die eigene Rolle problemlos zu meistern waren, ging der oder die Teilnehmer*in einen Schritt nach vorne. Wenn nicht, blieb er oder sie stehen. Dadurch ergab sich nach über 20 Situationen ein sehr deutliches Bild im Raum. Manche Rollen können Alltagssituationen ohne Probleme erledigen. Ein Teilnehmer sagte zum Schluss: „Ich musste nicht einmal stehen bleiben.“. Andere standen zum Schluss immer noch sehr nah an der Anfangslinie. In der Auswertung wurde dazu gesagt, dass es spannend war, sich mal persönlich in diese Rolle hineinzuversetzen. Es sei frustrierend, bei so vielen Dingen nicht weiterzukommen.

Durch das Spiel konnten auch Ideen entwickelt werden, wie man einige Hürden überwinden könnte. Dazu zählen unter anderem die physische Barrierefreiheit von Städten, die Verfügbarkeit von Büchern in Brailleschrift in öffentlichen Bibliotheken sowie die bessere medizinische Versorgung von Trans-Menschen durch Expert*innen.

Nach der Auswertung des Spiels füllten die Teilnehmenden die Umfrage des Jugenddialogs zum Thema Hürden im Bereich Inklusion. Das Feedback zum Workshop war positiv, vor allem das interaktive Element mit Bewegung kam gut an.