Vorbereitungsworkshop der EU-Jugendvertreter*innen für die EU-Jugendkonferenz in Spanien

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Bericht von Katja Brauner

Workshop von Shari Kohlmeyer: Inklusion und Vielfalt in der Jugend(verbands)arbeit © Jugenddialog

Anfang Oktober ist die erste EU-Jugendkonferenz für uns als neue EU-Jugendvertreter*innen. Damit wir ungefähr wissen, was dort passiert, haben wir uns mit dem Team vom DBJR Mitte September für 3 Tage zu einem Vorbereitungsworkshop getroffen. Uns wurde der EU-Jugenddialog auf EU-Ebene nochmal genauer erklärt (der Prozess kann ganz schön kompliziert werden!). Zusätzlich ging es nochmal konkret um den aktuell laufenden 10. Zyklus und die bisher bekannten Pläne der Trio-Ratspräsentschaft (Spanien, Belgien, Ungarn). An einem Morgen haben wir uns mit der zuständigen Referentin beim Jugendministerium getroffen. Sie hat manche EU-Prozesse nochmal detaillierter erklärt. Dadurch ist uns nochmal stärker klar geworden, was wir aktuell erreichen können – und was noch nicht.

Inhaltlich haben wir auch einiges besprochen und Inputs gegeben. Weil der Zyklus erst frisch angefangen hat und wir im Jugenddialog in Deutschland noch kaum Forderungen eingesammelt haben, hatten wir selbst inhaltliche Inputs zu den Themen Arbeitsmarkt, Bildungssystem und Wohnungsmarkt in Deutschland vorbereitet. Wahrscheinlich ist jeder*jedem, die*der das hier liest bewusst, dass es in diesen (und anderen wichtigen Lebensbereichen) Diskriminierung in unterschiedlichsten Formen gibt. In dem wir darüber gesprochen haben, wurde uns aber wieder bewusst, wie unfair und gefühlt ungerecht das Leben für junge Menschen – insbesondere aus marginalisierten Gruppen – sein kann.

Konferenzprogramm und Ziele des Vorbereitungsworkshop © Jugenddialog

Wie viel innerhalb von Jugendverbänden schon gemacht wird, um intern und gesamtgesellschaftlich gegen Diskriminierung vorzugehen, hat uns eine Referentin aus dem DBJR vorgestellt. Hier ein hilfreiches Angebot vom LJR Berlin zum Thema mentale Gesundheit: https://ljrberlin.de/psychische-gesundheit. Besonders hervorgehoben hat sie in ihrer Vorstellung auch die Rolle von Jugendverbänden für arme junge Menschen. Um niemanden auszuschließen, der*die sich z. B. eine Jugendfreizeit nicht leisten kann, gibt es hier und da z. B. Soli-Funds, bei denen ärmere Menschen unbürokratisch und verurteilt zu werden, nach finanzieller Hilfe fragen können. Finanziert werden die Funds z. B. von wohlhabenderen Eltern. Doch auch wenn es viele tolle Projekte gibt, stehen Jugendverbände erst am Anfang, bei Antidiskriminierungs-Themen die Ergebnisse oder Angebote miteinander zu teilen, Ressourcen zu bündeln und zusammenzuarbeiten.

Während der drei Tage hatten wir zwei Videocalls. Einmal mit Sakiye, einer der EU-Jugendvertreterinnen aus dem 9. Zyklus und einmal mit Ilka und Lew, den deutschen UN-Jugenddelegierten bei der UN-Generalversammlung (https://www.jugenddelegierte.de/). Beide Gespräche waren zum Erfahrungs- und Wissensaustausch super wertvoll!

Demonstration „Gegen Kürzungen im Kinder- und Jugendplan des Bundes“ am 20. September 2023 © Jugenddialog

Und last but not least sind wir gemeinsam mit dem DBJR und schätzungsweise über 2 000 anderen Menschen gegen die für 2024 geplanten Haushaltskürzungen des Kinder- und Jugendplans demonstrieren gegangen. Nähere Hintergründe zur Demo und vor allem den Zielen gibt’s auf https://www.dbjr.de/artikel/pressemitteilung-demo-gegen-kuerzungen-am-weltkindertag.