Spannende Workshops und Diskussionen auf der Take-5-Jugendkonferenz

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Deutschland und Europa befinden sich im Wandel: Digitalisierung, Klimaschutz, Vielfalt, Chancen-gleichheit, Bildung und, und, und — das alles sind Themen, die besonders junge Menschen immer wieder beschäftigen. Dennoch werden ihre Meinungen viel zu selten gehört.

Deshalb fand vom 01.-03. Juli 2022 in Bad Segeberg die Jugendkonferenz Take 5 statt. Unter dem Motto #CreateYourEurope kamen junge Menschen aus ganz Norddeutschland zusammen, um sich über viele verschiedene Themen auszutauschen und in angeleiteten Workshops Ideen und Forderungen für Politik und Verwaltung zu entwickeln. Diese Forderungen wurden anschließend mit Entscheidungs-träger*innen diskutiert. Auch das JUMP-Team und der Jugenddialog waren mit dabei.

Unsere Workshops

Unser jump-Mitglied Øyunn begleitete gemeinsam mit Alex vom Europa JUGEND Büro in Hamburg den Workshop zum Thema Nachhaltigkeit. Die teilnehmenden Jugendlichen interessierten sich besonders für die Schwerpunkte Mobilität, Energieversorgung und Ressourcennutzung. Gefordert wurden hier neben der Legalisierung des Containerns und der Senkung der Mehrwertsteuer auf vegane Produkte auch die Abschaffung der Abstandsregeln zwischen Windrädern, der Ausbau des Nah- und Fernverkehrs sowie die dauerhafte Einführung des 9-Euro-Tickets.

In dem Workshop „Demokratie und Sicherheit in Europa“ diskutierten Luise aus dem jump-Team und Ramona vom Bremer Jugendring gemeinsam mit jungen Menschen über die Rolle von Gesetzen bei der Aufrechterhaltung der Demokratie und über die Frage, wann staatliches Eingreifen zu mehr Freiheit für Einzelne oder Gruppen führt bzw. wann Freiheit eingeschränkt wird. Angeleitet durch den russischen Menschenrechtsaktivisten Jay konnten die Jugendlichen anhand eines Planspiels erleben, wie ein Staat unter dem Vorwand des Schutzes der Allgemeinheit zunächst die Medien- und Pressefreiheit und nach und nach sämtliche Freiheitsrechte seiner Bürger*innen mit Gesetzen einschränkt. Anhand dieser Erfahrung wurde darüber diskutiert, welche wichtige Rolle Medien- und Informationsfreiheit für die Aufrechterhaltung der Demokratie haben. Dabei wurde viel über die politischen Entwicklungen in Russland und die aktuelle Informationspolitik gesprochen, die der Verbreitung von Fehlinformationen und der Rechtfertigung des Krieges gegen die Ukraine dient. Zu Gast im Workshop war Natalia Shevchuk (Vorsitzende des ukrainischen Jugendrings), um über die aktuellen Folgen der russischen Politik für die Ukraine zu berichten und die Bedeutung einer starken Zivilgesellschaft für die Demokratie hervorzuheben. Im anschließenden Dialog mit den Politiker*innen wurden von den jungen Menschen neben einem geeinten Europa und einer gemeinsamen Sicherheitspolitik auch eine gesicherte Medien- und Informationsfreiheit in allen Staaten gefordert.

Das Jugenddialog-Team gestaltete einen offenen Workshopspace, in dem Themen diskutiert werden konnten, zu denen kein Workshop vorgesehen war. Die Schwerpunkte der dortigen Diskussion lagen beim Thema Asylrecht und dem Abbau queerfeindlicher und rassistischer Strukturen in unserer Gesellschaft. Gefordert wurde hier neben legalen Einreisemöglichkeiten für geflüchtete Menschen, die Vereinfachung von Einbürgerungsverfahren und die Anerkennung von Vielfalt als gesellschaftliche Bereicherung.

Im Dialog

Am Nachmittag trafen Denise Loop (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Bengt Berg (MdB, SPD), Gyde Jensen (MdB, FDP), Nicolas Herbst (MdEP, CDU), Rasmus Andresen (MdEP, Bündnis 90/Die Grünen), Sabine Enseleit (Landtagsabgeordnete Mecklenburg-Vorpommern, FDP), Michel-Friedrich Schiefler (Landtagsab-geordneter Mecklenburg-Vorpommern, SPD), Eka von Kalben (Landtagsabgeordnete Schleswig-Holstein, Bündnis 90/Die Grünen), Andrea Krieger (Sozialbehörde Hamburg), Moritz Haupt (Vertreter der Kinder- und Jugendhilfe Schleswig-Holstein), Christiane Schrader (Referatsleitung Kinder- und Jugendförderung Bremen) und Yvonne Griep (Koordinatorin Beteiligungsnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern) ein, um in mehreren Dialogrunden mit den jungen Menschen über ihre Anliegen zu sprechen.

Die Dialogrunden waren sehr spannend und vielseitig. Am Ende schlossen die Entscheidungsträger*innen Wetten darüber ab, wie sie die Beteiligung junge Menschen in Zukunft mehr fördern möchten. Wir werden darüber berichten, ob sie diese Wetten in Zukunft einhalten.

Im nächsten Jahr

Auch im nächsten Sommer findet die Take V wieder statt. Die Jugendkonferenz wird seit 2010 gemeinsam von den Jugendorganisationen und den Landesjugendbehörden aus Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein organisiert, um junge Menschen und Politiker*innen an einen Tisch zu bringen. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, ihre Meinung zu sagen und so politische Prozesse mitzugestalten.

Der EU-Jugenddialog ist bestimmt wieder mit dabei!