Rund 1.000 junge Menschen sammelten auf den JugendPolitikTagen 2023 Ideen für die Zukunft von Morgen

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Die „JugendPolitikTage“ sind eine Veranstaltung des Bundesjugendministeriums, Partner ist die Jugendpresse Deutschland. Unter dem Motto „Politik ohne Jugend ist wie Gegenwart ohne Zukunft“ entwickelten rund 1000 junge Menschen aus ganz Deutschland vom 11. bis 14. Mai 2023 in Berlin Ideen für eine jugendgerechtere Politik und diskutieren sie mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft. Mit dabei waren auch Nina und Marlena vom jump-Team. Sie nahmen an der AG „Jung und transnational: Europäische Jugend zwischen Erasmus, Interrail und EU-Feindlichkeit“ teil.

In der AG befassten sie sich gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden damit, dass das Aufgewachsen in einem Europa ohne Krieg und ohne Grenzen, das bisher für die meisten jungen Menschen in Deutschland so selbstverständlich war, angesichts der aktuellen Krisen in der EU ins Wanken geraten ist. Einerseits können europäische Staatsbürger*innen problemlos ihre Nachbarländer bereisen, gleichzeitig sind wir mit Ungleichheit und Desintegration konfrontiert, während hinter den Grenzen der EU Menschen regelmäßig im Mittelmeer ertrinken – auf dem Weg in ein, wie sie hoffen, besseres Leben. In der AG wurde darüber diskutiert, was jungen Menschen für die Zukunft wichtig ist und wie Europa in Zukunft gerechter und inklusiver werden kann. Außerdem wurden viele Ideen entwickelt, wie die Jugendbeteiligung auf EU-Ebene gestärkt werden kann.

Am Ende wurden im Rahmen der AG verschiedene Empfehlungen für die Bundesregierung formuliert:

  • Die Teilnehmenden der AG empfehlen der Bundesregierung, sich in der EU für die Umsetzung des Spitzenkandidat*innenprinzips einzusetzen. Zudem fordert sie eine Stärkung des Europäischen Parlaments. Im Vorfeld der Europa-Wahlen sollte sich die Bundesregierung dafür einsetzen, die Bürger*innen darüber zu informieren, welchen Einfluss diese Wahl und ihre Stimme in der EU haben. Damit einhergehend fordert die AG die Bundesregierung auf, sich für mehr Transparenz in den EU-Verfahren und -Prozessen stark zu machen.
  • Generell empfiehlt die AG der Bundesregierung, Bildungsangebote über die EU zu erweitern, vor allem solche, die aktiv gestaltet sind und zu einer Steigerung der Teilhabe von EU-Bürger*innen beitragen. Die AG stellt fest, dass es zwar viele verschiedene Ansätze gibt, junge Menschen über Möglichkeiten und Beteiligung in der EU zu informieren, z.B. Netzwerke wie die EuroPeers oder die Young European Ambassadors. Außerdem gibt es verschiedene Ansätze, junge Menschen zu beteiligen, z.B. durch die Jugend-Mobilitätsprogramme der EU, das Europäische Jahr der Jugend oder den EU-Jugenddialog. Die Hürde besteht darin, dass diese Angebote zu unbekannt und verstreut sind und damit bei jungen Menschen das Gefühl entstehen kann, dass die EU nichts für sie und vor allem mit ihnen tut. Das kann wiederum zu Resignation und EU-Feindlichkeit führen.

2017 und 2019 wurde bei den „JugendPolitikTagen“ die gemeinsame Jugendstrategie der Bundesregierung entwickelt. In diesem Jahr sollen Ergebnisse unter anderem in den Nationalen Aktionsplan für Kinder- und Jugendbeteiligung eingearbeitet werden.