Mehr Teilhabe für alle!

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Das haben junge Menschen zum Thema Inklusion gefordert

Haben alle jungen Menschen in der EU die gleichen Chancen? Wie weit verbreitet ist Diskriminierung im Alltag? Sind Schulen gerechte Orte? Zu diesen und ähnlichen Fragen haben wir junge Menschen bei Veranstaltungen und in einer Umfrage befragt. Im Rahmen des 10. Zyklus des EU-Jugenddialogs (Was ist der 10. Zyklus? Was ist der Jugenddialog? Hier gibt‘s mehr Infos!) beschäftigen wir uns von Juli 2023 bis Dezember 2024 mit dem Youth Goal #3 und die Ergebnisse der Dialogphase bilden dafür die Grundlage.

Allgemein ist uns aufgefallen: bei vielen Themen rund um inklusive Gesellschaften geht’s auch um Geld – um Geld für die Finanzierung von Personalstellen, für Material, für Nachteilsausgleiche, für Gesundheit, für Wohnen, für die Nutzung des ÖPNV und für vieles mehr. Viele Antworten deuten auch darauf hin, dass die Teilnehmenden selbst Geldsorgen haben. Teilhabe ist also nicht nur eine Frage der Einstellung und dazu, wie wir miteinander umgehen, sondern auch, wie wir unsere Gesellschaft strukturieren.

Ein weiteres sehr präsentes Thema, welches in der Dialogphase aufkam, ist der immer teurer werdende Wohnraum. Junge Menschen haben Schwierigkeiten bezahlbare Wohnungen zu finden. Zusätzlich wird die Suche durch rassistische Diskriminierung oder durch barriere-reiche Wohnungen verstärkt. Als Lösung für diese Probleme sehen junge Menschen verschiedene Schritte: mehr Unterkünfte, die explizit für junge Menschen vorgehalten werden, eine generelle Mietpreisbremse und sozialer Wohnungsbau.

Auch aufgefallen ist, dass einige Gruppen besonders stark benachteiligt werden. Dazu gehören u.a. Personen mit Fluchterfahrung, die mit der Nicht-Anerkennung von ausländischen Abschluss und mit dem Verwehren einer Arbeitserlaubnis zu kämpfen haben. Dazu gehören auch junge Eltern, die sich in Ausbildung befinden und besondere Wohn-, Betreuungs- und Finanzierungsbedarfe haben. Auch junge Menschen mit Behinderungen leiden häufig unter der institutionellen Ausgrenzung, die sie erfahren – sowohl in Bildungs- und Freizeitangeboten, als auch auf dem Arbeitsmarkt, wo ihnen als Option häufig nur sog. Werkstätten offen stehen, in den Angestellte einen Stundenlohn von weit unter dem Mindestlohn erhalten.

In diesem Dokument findet ihr eine Zusammenfassung aller Forderungen aus Deutschland, die im Rahmen des EU-Jugenddialogs gesammelt wurden (ab Seite 2). Die Dialogergebnisse werden dabei nach den Leitfragen der Europäischen Lenkungsgruppe, die in allen EU-Mitgliedsstaaten diskutiert wurden, sortiert.

Um die Youth Goals #3 „Inklusive Gesellschaften“ zu erreichen, laden wir alle dazu ein, mit den Dialogergebnissen zu arbeiten und sie umzusetzen.

Das Dokument ist als PDF-Format verfügbar.

Mehr Teilhabe für alle - Bericht zur Konsultationsphase

Die Ergebnisse der Umfrage könnt ihr hier sehen.

Neben den Konsultationen wurde EU-weit eine Umfrage zu den Youth Goals #3 „Inklusive Gesellschaften“ durchgeführt. Die Ergebnisse ähneln in vielen Aspekten den Ergebnissen der Konsultationsphase in Deutschland. So wurde beispielsweise die mangelnde finanzielle Unterstützung kritisiert, die die Unabhängigkeit von jungen Menschen erschwert. Im Bereich der Bildung wurde auch auf die fehlende Diversität hingewiesen. Schlechter öffentlicher Nahverkehr ist zusätzlich eine starke Belastung für junge Menschen im ländlichen Raum. Generell wird von der Jugend Europas ein fehlendes Interesse von Politiker*innen an jugendpolitischen Themen wahrgenommen, speziell wenn es um Benachteiligungen geht.

In den folgenden zwei Dokumenten könnt ihr euch diese Ergebnisse nochmal im Detail ansehen.

Europaweite Ergebnisse der Umfrage (englisch) Europaweite Ergebnisse der Konsultationsphase (englisch)