Luise beim Seminar der Civil Society Outreach Unit in Brüssel

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Am 15. Und 16. November 2022 fand in Brüssel ein Seminar der Civil Society Outreach Unit der Europäischen Union statt. Luise aus dem Jump-Team hat für den Jugenddialog und den Bundesjugendring daran teilgenommen.

Das Seminar hatte mehrere Ziele. Zum einen sollten die Teilnehmer*innen und Akteure sich vernetzen und Ideen austauschen, zum anderen wurden gemeinsam Möglichkeiten erarbeitet, junge Menschen in die Europapolitik, vor allem im Hinblick auf die EU-Wahlen 2024, einzubinden und für Europa zu begeistern.

Zum Einstieg stellten sich die unterschiedlichen Organisationen vor und es wurden Input-Vorträge gehalten. Unter Anderem haben Experten von „Listen to people“ die Ergebnisse aus Umfragen der letzten Jahre geteilt (https://listentopeople.eu/). Daraus ging hervor, dass es zwar sowohl eindeutige EU-Befürwortende als auch EU-Gegner*innen gibt, aber vor allem viele Bürger*innen, die je nach Thema unentschieden sind. Auf dieser Basis hat man sich während der folgenden Workshops darauf konzentriert, ein Thema zu entwickeln, nach dem sich die Europawahlen richten können. Die Vertreter*innen von Organisationen aus verschiedenen Mitgliedsstaaten haben ihre praktischen Erfahrungen ausgetauscht, wie sie Jugendliche erreichen.

Neben diesen produktiven Arbeitsphasen gab es auch Workshops, zum Beispiel zum Thema „Fake News“. Ein Teil des Teams der Pressestelle der EU erklärte, warum es so schwer ist, Diskussionen zu begleiten und zu moderieren. Besonders auf den sozialen Netzwerken ist die Herausforderung groß. Die Teilnehmenden durften selbst in die Position der Moderierenden schlüpfen und sich an einer fairen Moderation von Kommentaren im Internet versuchen. Es stellte sich als wesentlich schwieriger heraus, als man von außen oft glaubt.

Neben der Arbeit gab es auch Momente zum Krafttanken. Am Dienstagabend fand ein Networking-Dinner statt, bei dem man regionale Spezialitäten kosten durfte. Inklusive belgischer Waffeln! Danach hieß es ausruhen, denn der nächste Tag war ereignisreich.

Zuerst stellten die Teilnehmenden ihre Ergebnisse dem Pressesprecher des Parlaments, Jaume Duch Guillot, vor. Er war begeistert davon, was in nur zwei Tagen alles zustande kam. Besonders gefallen hat ihm der Vorschlag für einen Slogan: „Take care of Europe!“ als Aufruf zur Wahl 2024. Er nahm viele Ideen mit und man darf gespannt bleiben, welche davon es tatsächlich in die Kampagne der EU schaffen. Duch-Guillot nahm sich Zeit, um die Erfahrungen der Akteure in ihren Regionen anzuhören.

Ein weiteres Highlight war das Treffen mit EU-Parlaments-Präsidentin Roberta Metsola. Sie hielt einen kurzen Input-Vortrag in dem sie betonte, wie wichtig die eigene Stimme in der EU sei. Wer nicht wählt, riskiere, dass Europa von Kräften bestimmt wird, die einem nicht passen. Metsola zeigte sich sehr persönlich, offen, fröhlich und vor allem hoffnungsvoll. Sie lobte die anhaltende Arbeit der zivilgesellschaftlichen Organisationen und nahm sich Zeit für Fragen.

Während der gesamten Veranstaltung wurde also die Möglichkeit genutzt, das Feedback der Jugendlichen, was das Jump-Team bei Veranstaltungen gesammelt hat, an verschiedene Ebenen in der EU weiterzugeben und Verbesserungsmöglichkeiten vorzuschlagen. Im Fokus lagen dabei vor allem die Forderungen hinsichtlich der Erreichbarkeit und Informationsverbreitung auf den sozialen Medien sowie die Behandlung von Themen, die Jugendliche direkt in ihrer Region betreffen.