Europakonzil in Konstanz

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Ein Bericht von Øyunn aus dem jump-Team

Am 28. September fand ein Austausch zwischen 60 jungen Menschen aus fünf EU-Ländern in Konstanz statt. Die Jugendliche reisten aus den Partnerstädten der Stadt Konstanz an und entwickelten drei Tage lang unter dem Motto „Gemeinsam für den Klimaschutz“ Ideen für verschiedene Projekt, die im Anschluss in den Heimatländern durch die jungen Menschen selbst umgesetzt werden soll. Am letzten Tag wurden die Projekte zu Klima- und Umweltschutz der ganzen Gruppe sowie verschiedenen Entscheidungsträger*innen aus Politik und Zivilgesellschaft vorgestellt und Verbesserungsvorschläge gesammelt.

Damit die Forderungen und Ideen der jungen Menschen auch weiterhin in politische Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden können, war unser jump-Mitglied Øyunn Kåset vor Ort. In einem Workshop zum EU-Jugenddialog und den aktuellen Jugendzielen #3 „Inklusive Gesellschaften“ und #10 „Ein nachhaltiges, grünes Europa“ konnten die Jugendlichen die Beteiligungsmöglichkeiten des Jugenddialogs kennenlernen und zu verschiedenen politischen Positionen Stellung nehmen.

Sowohl zu Beginn als auch als zum Abschluss des Workshops wurden die Jugendliche aufgefordert, sich zu überspitzen Thesen aus der aktuellen Klima-Debatte zu positionieren und sich gegenseitig zu ihren Argumenten auszutauschen. Dabei stand vor allem die Frage im Raum, wie Maßnahmen des Klimaschutzes mit einer inklusiven Gesellschaft in Einklang gebracht werden können. So beschäftigten sich die jungen Menschen zum Beispiel mit der Frage, ob es in Ordnung wäre, die Benzin- und Gaspreise zu erhöhen, auch wenn dadurch geringverdienende Menschen benachteiligt würden. Die Teilnehmenden waren sich darin einig, dass dies nur geschehen dürfe, wenn zeitgleich auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) gefördert würde, damit Menschen, die sich kein eigenes Auto (mehr) leisten können, dennoch weiterhin mobil bleiben. Zu einigen Thesen gab es jedoch auch sehr unterschiedliche Meinungen. So waren zum Beispiel einige Teilnehmende der Meinung, dass der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs nicht dadurch verzögert werden sollte, dass er barrierefrei erfolgt. Vertreter*innen dieser Meinung argumentierten, dass der negative Einfluss des Autoverkehrs auf die Umwelt stetig zunehme, sodass man nicht länger auf ein ausgebautes ÖPNV-Netz verzichten könne. Andere Teilnehmende argumentierten hingegen, dass nur eine inklusive, diskriminierungsfreie Lösung auch eine zukunftsweisende Lösung sei. Der Workshop bot den jungen Menschen die Möglichkeit nicht nur ihre eigene Meinung zu äußern, sondern auch im Dialog die Meinungen anderer junger Menschen kennenzulernen und Argumente und Ideen auszutauschen.

Die Ideen, die gesammelt wurden, gehen nicht verloren. Sie werden von uns im Rahmen des EU-Jugenddialogs gesammelt und an unsere EU-Jugendvertreterinnen übergeben. Diese nehmen die Anliegen und Umsetzungsideen mit auf die nächste EU-Jugendkonferenz, um sie dort mit den Jugendvertreter*innen der EU-Mitgliedsstaaten und weiteren politischen Entscheidungsträger*innen zu diskutieren.

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Fotos: Maximilian Hecht