Methoden

Festhalten von Ergebnissen

Come in Contract

Foto: oooh.oooh (CC: BY-NC-SA) | flickr.com

Vereinbarungen zwischen den Jugendlichen und den politischen Entscheidungsträger*innen werden in einem Vertrag festgehalten. Die Unterzeichnung des Vertrags wird feierlich inszeniert.

Ziel: Ziel ist es, mehr Verbindlichkeit in den Absprachen und Vereinbarungen zwischen Jugendlichen und politischen Entscheidungsträger*innen zu erreichen.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ 20-30 Personen/ mehr als 30 Personen
Dauer: mehre Tage Vorbereitung, 2-3 Stunden Verhandlung

Ablauf

Materialien: Raum, nettes Rahmenprogramm, Laptop und Drucker

Voraussetzung ist, dass allen Beteiligten die Themeninhalte bereits bekannt sind. Die Jugendlichen bereiten sich auf das Thema vor und entwickeln konkrete Wünsche und Forderungen an die politischen Entscheidungsträger*innen.

Die politischen Entscheidungsträger*innen bieten ihre Kompetenzen und Entscheidungsbefugnisse zur Umsetzung der Wünsche und Forderungen an und fordern ihrerseits von den Jugendlichen einen Beitrag zur Vereinbarung. Alternativ können auch die Jugendlichen überlegen, was sie von sich aus tun könnten, um die Realisierung und Einhaltung der Forderungen zu unterstützen.

Ein schriftlicher Vertrag mit diesen Forderungen und Gegenleistungen wird aufgesetzt und von beiden Seiten in einem netten Rahmen unterzeichnet. Der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Hinweis:
Die Methode kann genutzt werden, um im Rahmen eines Dialogprozesses Vereinbarungen über das weitere Verfahren festzuhalten.

Entscheidungspyramide

Foto: jaybergesen (CC: BY) | flickr.com

Oftmals ergibt sich eine ganze Reihe von Vorschlägen zur Lösung eines Problems. Diese Methode kann bei der Entscheidung helfen, welche Ideen jetzt in den Fokus genommen werden sollen.

Ziel: Die Methode ermöglicht, gemeinsam zu einer Entscheidung zu kommen, gleichzeitig Argumente auszutauschen und sich Gegenargumente zu vergegenwärtigen.
Gruppengröße: jede Größe
Dauer: ca. 45 Minuten

Ablauf

Materialien: Zettel oder Karten, Stifte und Pinnwände zum Anbringen der Zwischenergebnisse und des Endergebnisses.

Alle Teilnehmenden erhalten einen Zettel mit drei leeren Zeilen. Darauf tragen sie die drei Vorschläge ein, die ihnen aus der Gesamtheit der gesammelten Vorschläge am besten gefallen. Die Teilnehmenden finden sich in Paaren zusammen, stellen ihre Vorschläge vor und diskutieren. Nach Ablauf einer bestimmten Frist legt sich jedes Paar auf drei gemeinsame Favoriten fest. Die Paare finden sich nun in Vierergruppen (oder Sechsergruppen – je nach Gruppengröße) zusammen und einigen sich wiederum auf drei Vorschläge.

Ziel ist es, dass sich nur noch zwei Gruppen gegenüberstehen und die Gesamtgruppe aus sechs Vorschlägen wiederum drei gemeinsame auswählt. Die letzten drei Vorschläge können erneut diskutiert und anschließend z.B. mit Klebepunkten bewertet werden.

Um diesen Prozess zu visualisieren, könnt Ihr die Vorschläge nach jeder Runde auf einer Pinnwand anpinnen. Auf der untersten Ebene befinden sich bei 16 Teilnehmenden also 16 Zettel mit je drei Vorschlägen. Auf der zweiten Ebene befinden sich nur noch acht Zettel. Auf der dritten sind es vier, auf der vierten dann zwei und schließlich auf dem „Gipfel der Vorschläge“ nur noch ein Zettel mit drei Vorschlägen. So ist der Entscheidungsprozess sichtbar und für alle nachvollziehbar.

Ich packe meinen Koffer…

Foto: Gerald Stolk (CC: BY-NC) | flickr.com

Nach einer spannenden Diskussion oder Veranstaltung ist es an der Zeit, ein Fazit zu ziehen: Was werden die Teilnehmenden und Gesprächsgäste mitnehmen? Welche Aspekte waren wichtig und welche weniger?

Ziel: Gemeinsames Festhalten der Ergebnisse
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ 20-30 Personen
Dauer: 20-40 Minuten
Materialien: Moderationskarten, Stifte

Ablauf

Zum Ende einer Veranstaltung/ Diskussion kommen die Teilnehmenden noch einmal zusammen. Die Teilnehmenden erhalten zwei Karten (z.B. rot und grün) und überlegen sich einzeln, welches Fazit sie ziehen. Auf die rote Karte („Das lasse ich hier.“) schreiben die Teilnehmenden, was ihnen nicht mehr so wichtig ist bzw. was sie hinter sich lassen wollen. Auf die grüne Karte („Das packe ich in meinen Koffer.“) schreiben sie, welche Aspekte sie neu kennen gelernt haben, was ihnen wichtig war und was sie mit nach Hause nehmen wollen. Zum Abschluss stellen alle Teilnehmenden ihre Karten vor und stehen für Rückfragen bereit.

Soweit möglich sollten auch Gesprächsgäste, Expert*innen und anwesende politische Entscheidungsträger*innen in die Abschlussrunde miteinbezogen werden. Dadurch erhalten die Teilnehmenden ein Feedback und können ihre Forderungen/Wünsche noch einmal verdeutlichen.

Mindmapping

Foto: DBJR

Ein komplexes Thema wird durch eine vorgegebene Struktur auf einem Blatt Papier visualisiert. Das Oberthema wird in immer konkretere Ebenen aufgegliedert, um einzelne Aspekte herauszuarbeiten.

Ziel: Assoziationen/Bilder zu einem bestimmten Thema festhalten, Wissensabfrage, Strukturierung komplexer Themen, visualisierte Ergebnissicherung
Gruppengröße: jede Größe
Dauer: ca. 30 Minuten

Ablauf

Materialien: Ausreichend großes Papier, (verschiedenfarbige) Stifte

Mindmaps können – je nach Gruppengröße – in Einzel- oder Kleingruppenarbeit erstellt werden. Das Grundprinzip von Mindmaps besteht darin, komplexe Themen aufzugliedern und dadurch einzelne Aspekte herauszuarbeiten. Oberthemen könnten z.B. „Europa“ oder „Jugendbeteiligung“ sein.

In der Mitte des Blattes befindet sich ein Kreis, der das Thema beinhaltet. Von diesem Kreis gehen Hauptäste aus, welche eine erste Gliederung in Unterthemen vornehmen. An diesen können wiederum Nebenzweige mit Beispielen oder dazugehörigen Aspekten ansetzen. Die Teilnehmenden haben die Aufgabe allein oder in Kleingruppen die Mindmap mit ihren Assoziationen zu vervollständigen.

Sind die Mindmaps fertig gestellt, werden sie im Plenum präsentiert. So kann herausgefunden werden, welche Bilder die Teilnehmenden zu einem komplexen Thema vor Augen haben und wo es Anknüpfungspunkte für eine vertiefende Auseinandersetzung gibt.
Kann auch zur inhaltlichen Vorbereitung genutzt werden.

Planerwerkstatt

Foto: baldiri (CC: BY) | flickr.com

Von der Zukunftswerkstatt zur Planerwerkstatt: Auf der Grundlage einer Ideensammlung von Jugendlichen zu einem bestimmten Thema erarbeiten erwachsene Expert*innen einen Plan, wie diese Ideen in die Realität umgesetzt werden können. Der Plan wird zum Schluss von den Jugendlichen begutachtet und ggf. gemeinsam mit den Erwachsenen überarbeitet.

Ziel: Kreativität und Kommunikation fördern; konstruktives, positives Denken und handlungsorientiertes Arbeiten erlernen, neue Strategien entwickeln
Gruppengröße: jede Größe
Dauer: 1-2 Tage

Ablauf

Materialien: Arbeitsmaterial für die Jugendlichen und die erwachsenen Expert*innen wie Papier, Zeichenstifte und Ähnliches (Mit den Planer*innen muss dies individuell abgesprochen werden.); Pinnwände zum Aufhängen der Ergebnisse, Klebepunkte, Moderationskarten, Räumlichkeiten

Nach der Begrüßung durch die Moderation stellen die Jugendlichen den Planer_innen ihre Ergebnisse aus einer vorhergegangenen Zukunftswerkstatt oder einer anderen Methode zur Ideenfindung vor. Das können Modelle, Skizzen oder eine Präsentation sein. Wichtig ist, dass sie die Ergebnisse den Expert*innen persönlich darlegen. Expert*innen können beispielsweise Mitarbeiter*innen des Jugendamtes oder der Arbeitsagentur oder Stadtplaner*innen sein.

Daraufhin haben die Planer*innen die Möglichkeit, direkte Fragen an die Jugendlichen zu stellen. Sinnvoll ist es, wenn bereits eine Prioritätenliste erstellt wurde. Daraufhin erarbeiten die Planer*innen gemeinsam einen ersten Entwurf – auf der Grundlage der Wünsche. Am Schluss der Veranstaltung präsentieren die Planer*innen ihren Entwurf. Nun haben die Jugendlichen noch einmal die Möglichkeit, Fragen zum Entwurf zu stellen. Danach besteht ausreichend Zeit sich den Entwurf genau anzuschauen und zu überprüfen, ob die wichtigsten Ideen und Wünsche tatsächlich aufgegriffen wurden.

Es ist möglich, diese Phase auf den nächsten Tag zu legen, um mehr Ruhe und Intensität in den Prozess zu bringen. Die Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge werden im Anschluss den Planer*innen vorgetragen. Ggf. wird der Entwurf noch einmal gemeinsam überarbeitet und optimiert. Wenn alle mit dem Entwurf zufrieden sind, beginnt der politische administrative Realisierungsprozess.

Wichtig: Die Planerwerkstatt sollte möglichst bald nach einer Zukunftswerkstatt oder einer anderen Methode zur Ideenfindung stattfinden.

Quelle: Brunsemann, Claudia: Aktionsfelder und Themen der Beteiligung. In: Dies./Stange, Waldemar/Tiedemann, Dieter (Hg.): Mitreden – mitplanen – mitmachen. Kinder und Jugendliche in der Kommune. Berlin (u. a.) 2001.

Trichter der Entscheidung

Foto: kotofoto (CC-BY-NC-SA) | flickr.com

Die gesammelten Vorschläge werden durch einen virtuellen „Trichter“ geschickt, um an dessen Kriterien zu prüfen, ob sie tatsächlich den Ansprüchen der Teilnehmenden genügen. Nur die „guten“ Vorschläge kommen durch.

Ziel: Positionen und Vorschläge anhand von vorher festgelegten Kriterien auswählen.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ 20-30 Personen
Dauer: 30-60 Minuten
Materialien: Große Metaplanwand mit einem aufgezeichneten Trichter und Moderationskarten.

Ablauf

Die z.B. in einem Brainstorming oder einer Diskussion gesammelten Vorschläge zu einem Thema werden auf einzelne Moderationskarten geschrieben und im oberen Bereich des Trichters angepinnt. Nun werden nacheinander die Karten diskutiert und gefragt, ob sie durch den Trichter passen: Die Teilnehmenden melden sich einzeln zu Wort und begründen, warum der Vorschlag durch darf oder warum nicht. Sieht der Rest der Gruppe das genauso, werden diese Kriterien an die Engstelle des Trichters geschrieben. So entstehen einerseits Kriterien (z.B. gute Umsetzbarkeit), andererseits werden Vorschläge geprüft, bestätigt oder verworfen. Die Vorschläge, die am Ende übrig bleiben, können mit strengeren Kriterien oder unter Anwendung einer anderen Abstimmungsmethode noch einmal durch den Trichter „gejagt“ werden.

Wetten, dass …?

Foto: Truthout.org (CC: BY-NC-SA) | flickr.com

Junge Menschen wetten mit Politiker*innen: Schaffen diese es Probleme von Jugendlichen zu lösen? Die Form der Wette bietet die Möglichkeit Probleme spielerisch zu lösen.

Ziel: Ziel der Wetten ist es, mehr Verbindlichkeit in den Absprachen und Vereinbarungen zwischen Jugendlichen und politischen Entscheidungsträger*innen zu erreichen.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ 20-30 Personen
Dauer: mehrere Tage Vorbereitung, 2-3 Stunden je nachdem wie viele Wetten abgeschlossen werden

Ablauf

Materialien: Raum, nettes Rahmenprogramm, Laptop und Drucker (zur Dokumentation der Wette)

Voraussetzung für diese Methode ist, dass allen Beteiligten die Themeninhalte bekannt sind. Die Jugendlichen bereiten sich auf das Thema vor, indem sie Herausforderungen und Probleme für junge Menschen zusammenstellen und ggf. Lösungsvorschläge entwickeln. Bei einem Treffen zwischen beiden Parteien erläutern die Jugendlichen ihre Probleme und diskutieren darüber mit Politiker*innen. Danach wird die Wette eröffnet: Die Jugendlichen wetten nun mit den politischen Entscheidungsträger*innen, ob sie das Problem lösen können oder nicht. Beide Parteien bringen dafür einen Wetteinsatz, der eingelöst werden muss, sobald eine der Parteien die Wette verloren hat. Die Wette sollte schriftlich festgehalten werden.

Wunschbaum

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Ergebnisse öffentlichkeitswirksam präsentieren

Ziel: Die Ideen und Forderungen von jungen Menschen an die Öffentlichkeit bringen.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ 20-30 Personen/ mehr als 30 Personen
Dauer: mehrere Stunden
Materialien: Baum, Leiter, Karten (evtl. in verschiedenen Farben), Stifte, Fäden, Tisch. Flugblätter

Ablauf

Die Teilnehmenden organisieren einen kleinen Baum, der vor dem Rathaus, vor dem Jugendamt o.ä. aufgestellt wird. An dem Baum werden Karten befestigt, auf die die Teilnehmenden zuvor ihre Ideen, Kritikpunkte und Forderungen geschrieben bzw. gezeichnet haben.

Nutzt dafür entweder verschiedenfarbige Kärtchen (z.B. rot: was euch stört, grün: was ihr euch wünscht) oder bemalt die Vorderseite mit dem Problem und die Rückseite mit Eurem Lösungsvorschlag. Die Karten werden mit Bindfäden an den Baum gebunden und am Ende der Aktion an die politischen Entscheidungsträger*innen (z.B. Bürgermeister*in) überreicht. Wenn Ihr außerdem einen Tisch, Flugblätter und ein Plakat mit den wichtigsten Infos mit zum Rathaus nehmt, können auch andere Jugendliche ihre Wünsche aufschreiben.