Methoden
Diskussionen und Dialoge
Ampelabstimmung
Die Ampelabstimmung ermöglicht es, auch mit größeren Gruppen eine schnelle und unkomplizierte Stimmungsabfrage durchzuführen.
Ziel: Abfrage eines Stimmungsbilds
Gruppengröße: 10-20 Personen/ 20-30 Personen/ mehr als 30 Personen
Dauer: 10 Minuten
Materialien: Karteikarten in verschiedenen Farben (rot, gelb, grün)
Ablauf
Zu Beginn erhalten alle Teilnehmenden je eine grüne, gelbe und rote Karteikarte. An passenden Stellen während der Diskussion fragt die Moderation nach der Meinung der Anwesenden.
Durch Hochhalten einer Karteikarte signalisieren die Teilnehmenden Zustimmung bzw. Ablehnung einer These, eines Vorschlags oder einer Impulsfrage. Auf diese Weise kann festgestellt werden, zu welchen Punkten weiterer Diskussionsbedarf besteht. Außerdem kann diese Methode angewendet werden, um ein schnelles Stimmungsbild der (Diskussions-)Gruppe zu bekommen.
Diese Methode eignet sich z.B. auch für den Einsatz bei einer Podiumsdiskussion.
Blitzlicht
Durch kurze thesenartige Statements kann eine Diskussion in Gang gebracht werden. Zum Ende einer Diskussion/Veranstaltung kann auf die gleiche Weise ein persönliches Fazit der Teilnehmenden abgefragt werden.
Ziel: Feedback, Stimmungs- und Meinungsbilder einfangen
Gruppengröße: Für Kleingruppen (5–25 Menschen) geeignet
Dauer: ca. 10 – 30 Minuten
Materialien: Ein kleiner Gegenstand als Sprechstein.
Ablauf
Die Blitzlichtmethode eignet sich gut als Feedback-Methode, so können schnell die Stimmungen, Meinungen oder der Stand bezüglich der Inhalte und Beziehungen in der Gruppe ermittelt werden. Am besten setzen sich die Teilnehmenden in einen Kreis. Der- oder diejenige mit dem „Sprechstein“ in der Hand kann in ein bis zwei Sätzen, aber maximal in eine Minute, Stellung zu einer im Vorfeld ausgewählten Frage beziehen.
Hierbei sollten folgende Regeln eingehalten werden, damit die Methode auch funktioniert:
- Wer an der Reihe ist, spricht über sich und seine/ihre Vorstellungen.
- Versucht in der Ich-Form zu formulieren und euch auf die Fragestellung zu beziehen.
- Ganz wichtig ist, dass alle, die nicht reden, dem/der Redner*in zuhören und ihn/sie nicht unterbrechen.
- Die Äußerungen sollten möglichst nicht kommentiert, kritisiert und bewertet werden. Verständnisfragen können jederzeit beantwortet werden.
- Erst nachdem sich alle zu Wort gemeldet haben, kann die gemeinsame Diskussion beginnen.
Varianten:
Als Vorstellungsrunde.
Als Diskussionseinstieg, z.B. „Hast du dich schon einmal in deiner Gemeinde politisch eingebracht? Wenn ja, wo? Wenn nein, warum nicht?“
Als Zwischenevaluation, z.B. „Wie findest du die Diskussion bisher? Welche Themen sollten auf jeden Fall noch angesprochen werden?“
Als Fazit, z.B. „Welche neuen Ideen hast du aus der Diskussion gewonnen? Welche Aspekte findest du besonders wichtig?“
Cook&Talk
Jugendliche und politische Entscheidungsträger*innen kommen in lockerer Atmosphäre, nämlich beim Kochen, ins Gespräch.
Ziel: Im eigenen Umfeld und in lockerer Atmosphäre lernen Jugendliche die politischen Entscheidungsträger*innen kennen und reden mit ihnen über ausgewählte Themen.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen
Dauer: ca. 2-3 Stunden
Materialien: Raum, Lebensmittel, Getränke, Küche mit Equipment, möglichst mehrere Kochstellen
Ablauf
Eine gute inhaltliche Vorbereitung sollte sicherstellen, dass die Jugendlichen sich des Themas bewusst sind und ihre Fragen an die Entscheidungsträger*innen bereits formuliert haben, so dass während der Kochaktion ein lebendiges Gespräch entstehen kann.
Gekocht wird am besten ein einfaches Gericht, mit bereits im Voraus besorgten Zutaten, so dass die Diskussion im Vordergrund stehen kann.
Die Kochgruppen können aus ca. 5 Jugendlichen bestehen.
Das Thema kommt auf den (Frühstücks-)Tisch
Improvisationstheater, bei dem die fiktive Familie Müller am Frühstückstisch diskutiert.
Ziel: Durch das Theaterstück ergibt sich die Chance, politische Entscheidungsträger- *innen direkt und auf ungewöhnliche Weise mit den Themeninhalten zu konfrontieren, die für Jugendliche wichtig sind. Sie haben die Aufgabe, ihren „Kindern“ ihre Meinung zu oder ihre Vorgehensweise bei dem Thema durch gute Begründungen zu verdeutlichen oder andere, bessere Vorschläge zum Umgang mit diesen Themen zu machen.
Gruppengröße: 20-30 Personen/mehr als 30 Personen
Dauer: 2-3 Stunden Vorbereitung, ca. 1 Stunde Aufführung
Ablauf
Die Erwachsenen der Familie, d.h. die Entscheidungsträger*innen, sitzen beim Einlass des Publikums schon am Frühstückstisch.
Die Moderation begrüßt das Publikum am Frühstückstisch der Familie Müller. Sie führt in den Ablauf des Theaters ein.
Danach folgt der Auftritt der Söhne und Töchter der Familie, also Jugendliche, die sich vorab auf ihre Rolle vorbereitet haben. Sie mischen den sonntäglichen Frühstückstisch auf, indem sie aus ihrem Leben erzählen und daraus Fragen an die Entscheidungsträger*innen entwickeln. Diese antworten, wobei die anderen Anwesenden am Tisch auch auf die Frage oder Antwort reagieren können.
Nach einer ersten, hoffentlich anregenden Gesprächsrunde, gibt es eine kleine Pause, in der Anregungen und Fragen aus dem Publikum gesammelt werden.
Daraufhin geht es in eine zweite Runde, in der die Themen des Publikums durch die Familie Müller aufgegriffen werden.
Materialien: Requisiten (Bekleidung, Tisch, Kaffee, Tee, Wasser, Kekse) vorab gesammelte Stichwörter zu Themeninhalten eventuell auch schon vorbereitete Textvorlagen für die „Kinder“.
Der heiße Stuhl
Eingeladen werden eine oder mehrere Fachperson(en), die dem Publikum Rede und Antwort steht/stehen.
Ziel: Information über Fakten, Auffassungen und Einstellungen aufnehmen. Anregungen zur Orientierung und eigenen Urteilsbildung gewinnen.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ 20-30 Personen/mehr als 30 Personen
Dauer: 1-2 Stunden plus Vorbereitungszeit
Materialien: Besonderer Stuhl, am besten eine Bühne, Flipchart oder Tafel.
Ablauf
Im Unterschied zu einem normalen Vortrag wird das Übermitteln von Informationen durch die Fragen der Teilnehmenden herausgefordert und vorstrukturiert.
Zu Beginn werden Thema und Verfahren durch die Moderation erläutert. Anschließend bereiten die Teilnehmenden ihre Fragen für den heißen Stuhl vor. Dies kann auf unterschiedliche Arten geschehen: Durch Kleingruppenarbeit, im Plenum oder durch einfaches Zurufen der Fragen, die sichtbar notiert und nach Themenschwerpunkten sortiert werden.
Nun folgen die kurzen und präzisen Antworten des/der Expert*in. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, direkt Nachfragen zu stellen. Am Ende werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Achtung! Beim heißen Stuhl ist nichts schlimmer als ein Publikum, das keine (kritischen) Fragen stellt. Deshalb bietet es sich an, vorab mit Hilfe anderer Methoden in das Thema einzusteigen.
Fishbowl
Variante einer Podiumsdiskussion, bei der alle Zuhörer*innen die Möglichkeit haben, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.
Ziel: Durch Offenheit und Freilassen eines Stuhles der Diskussionsrunde können alle Beteiligten eingebunden werden.
Gruppengröße: 10-20 Personen/ 20-30 Personen
Dauer: ca. 1-2 Stunden
Materialien: Stühle für alle Teilnehmenden, ca. sechs davon werden in einem Kreis in die Mitte des Raumes gestellt, die anderen Stühle kreisförmig drum herum angeordnet.
Ablauf
Zu Beginn diskutiert eine kleine Gruppe von Teilnehmenden im „Goldfisch-Glas“ (Innenkreis) mit den politischen Entscheidungsträger*innen. Ein Stuhl im Innenkreis ist frei. Die übrigen Teilnehmenden verfolgen die Diskussion im Außenkreis.
Das Besondere: Im Innenkreis ist immer ein Stuhl frei, so dass alle Teilnehmenden aus dem Außenkreis jederzeit in den Innenkreis wechseln können und somit zur Diskussion beitragen. Das heißt, sobald jemand in den Innenkreis wechselt, muss ein anderer Stuhl frei gemacht werden.
Empfehlenswert ist es, die Fishbowl-Diskussion mit einer Moderation durchzuführen. Die Moderation kann sowohl ständig im Innenkreis sitzen, als auch die Diskussion von „Außen“ begleiten. Dies hat den Vorteil, dass sie das Publikum direkter mit einbeziehen kann, wenn es nötig ist.
Regeln für die Fishbowl-Diskussion
Die Teilnehmenden dürfen das „Goldfischglas“ jederzeit verlassen.
Wird ein Teilnehmer bzw. eine Teilnehmerin „abgeklopft“, darf er/sie seinen/ihren Gedankengang noch beenden und muss dann den Kreis verlassen.
Leere Plätze im Innenkreis können, müssen aber nicht neu besetzt werden.
Gesellschaftsbarometer
Eine Methode um einen anderen Blickwinkel auf Rollen und Positionen unserer Gesellschaft zu bekommen.
Ziel: Perspektivenwechsel, Herausarbeiten der Ungleichheit von gesellschaftlichen Rechten und Chancen sowie ihren Auswirkungen.
Gruppengröße: Für Kleingruppen geeignet (12–30 Menschen), vorzugsweise Räumlichkeiten mit einem großen Platzangebot.
Dauer: ca. 30 – 60 Minuten
Materialien: vorbereitete Rollenkärtchen und Fragen.
Ablauf
Für diese Methode muss im Vorfeld eine Person ausgewählt werden, die die Vorbereitung und Moderation übernimmt. Als erstes stellen sich alle Teilnehmenden nebeneinander auf. Jede*r erhält von der Moderation ein bereits vorbereitetes Rollenkärtchen. In den nächsten zwei Minuten haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich innerlich auf die Rolle einzustellen. Sie können bei der Moderation nachfragen, wenn ihnen zur Rolle etwas unklar ist.
Nach der Vorbereitung stellt die Moderation Fragen. Jede*r überlegt sich, ob die eigene Rolle mit „Ja“ antworten kann – dann geht man einen deutlichen Schritt vorwärts – oder ob sie mit „Nein“ antworten muss – dann bleibt man bei dieser Frage stehen. Es geht dabei um eine subjektive Einschätzung, die wichtiger ist als Wissen und sachliche Richtigkeit.
Die Moderator*in sollte immer wieder einzelne Teilnehmende fragen, warum sie einen Schritt nach vorne gegangen sind oder warum sie stehen geblieben sind. Damit die Befragung nicht zu lange
dauert, werden nach jedem Schritt nur etwa drei Personen befragt.
Nach der letzten Frage bleiben alle für die Auswertung in ihrer Rolle und an ihrem Platz stehen.
Mögliche Fragen für die Auswertung:
• Wie hast du dich in deiner Rolle gefühlt?
• Bei welchen Fragen kamt ihr (nicht) voran?
• Wie ist es, als Erste*r am Ziel zu sein?
• Wie ist es, nie voranzukommen?
In Szene setzen
Mit Hilfe der Szenariotechnik können vor allem längerfristige Zukunftsbilder und Entwicklungsprognosen entwickelt werden. Auf ihrer Basis werden Strategien und Maßnahmen für eine positive Zukunft entworfen und in Gang gebracht.
Ziel: gesellschaftliche Missstände verdeutlichen; konstruktives, positives Denken und handlungsorientiertes Arbeiten erlernen, neue Strategien entwickeln
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ 20-30 Personen/ mehr als 30 Personen
Dauer: 2-3 Tage
Ablauf
Materialien: Arbeitsmaterialien wie Papier, Zeichenstifte und Ähnliches, Pinnwände zum Aufhängen der Ergebnisse, je nach Durchführung ein großer Raum und Arbeitsräume für Kleingruppen
Die Szenariotechnik ist eine sehr komplexe Methode, mit der die Ist-Situation von politischen Themen, die Jugendliche betreffen, analysiert werden kann und eine positive Zukunft entworfen wird. Sie gliedert sich in mehrere Phasen:
Im Mittelpunkt der Szenariotechnik steht immer ein gesellschaftliches Problem, von dem alle Teilnehmer*innen betroffen sind und das von diesen als lösungsbedürftig empfunden wird. Gemeinsam legen sie das Thema fest und konkretisieren dies.
Nach dieser Vorbereitungsphase folgt die Problemanalyse. Hier soll der Ist-Zustand beschrieben werden. Dazu sammeln die Teilnehmenden Informationen zu einem Sachverhalt. Dabei sind nicht nur Zahlen und Fakten wichtig, sondern auch Meinungen und Einstellungen zum Problem. Die umfassende Beschreibung des Problems dient später als Basis für die zu entwerfenden Szenarien. In dieser Phase können Entscheidungsträger*innen eingebunden werden, da sie evtl. bei der Sammlung von Zahlen und Fakten als Expert*innen helfen können.
Im Anschluss an die Problemanalyse, werden nun die Einflussbereiche und Einflussfaktoren per Brainstorming zusammengetragen, die auf das Problem einwirken können. Die Ergebnisse werden anschließend geclustert. Wichtig ist, möglichst viele und umfassende Einflussfaktoren auszumachen. Dabei ist zu beachten, dass die Einflussfaktoren nicht unabhängig voneinander wirken, sondern einander beeinflussen. In dieser Phase könnte es interessant sein, Politiker*innen zu fragen, was sie als Einflussfaktoren ausmachen.
In der darauffolgenden Szenario-Phase werden die Teilnehmenden in drei Gruppen eingeteilt. Spätestens hier sollten Entscheidungsträger*innen eingebunden werden, indem diese auf die drei Gruppen verteilt werden. So können politisch Verantwortliche und Jugendliche gemeinsam Szenarien entwerfen. Die Teilgruppen entscheiden sich nun, welches der drei möglichen Szenarien sie beschreiben wollen:
Ein positives Extremszenario: Wie könnte die Zukunft im besten Fall aussehen?
Ein negatives Extremszenario: Wie könnte die Zukunft im schlimmsten Fall aussehen?
Ein Trendszenario: Wie könnte die Zukunft aussehen, wenn sie jetzige Situation fortschreibt?
Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass positive und negative Extremszenarien zahlenmäßig im Gleichgewicht sind. Alle Szenarien sollten stimmig und frei von Widersprüchen sein. Dabei sollten alle Szenarien möglichst „extrem“ sein, egal ob eine positive oder negative Entwicklung aufgezeigt wird. Die Szenarien können vielfältig gestaltet werden (z. B. Briefe, Reiseberichte, Modelle, Rollenspiele, usw.). Anschließend werden die Szenarien der Großgruppe vorgestellt.
Die entwickelten Szenarien zeigen deutlich, wie groß das Spektrum der möglichen Zukunftsentwicklungen sein kann. In der abschließenden Phase kehren die Teilnehmer*innen nun zur Ausgangslage, den Ergebnissen der Problemanalyse, zurück. Die Teilnehmenden stellen sich dabei folgende Fragen: Welche Strategien und Maßnahmen sind notwendig, um eine positive Zukunftsentwicklung herbeizuführen? Was kann jeder Einzelne tun? Was kann die Gruppe tun? Was kann die Organisation bzw. Institution tun?
Ziel ist es, einen konkreten Handlungsplan zu entwerfen. Dazu sollten die einzelnen Maßnahmen auf einer Zeitleiste kategorisiert werden: Was können wir sofort tun? Was folgt dann? Was müssen wir auf einen späteren Zeitpunkt verschieben? Damit die Methode nicht zum reinen Plan- und Gedankenspiel wird, müssen Verantwortlichkeiten und Aufgabenverteilungen verbindlich festgelegt werden.
Wichtig: Diese Methode ist eher zur Behandlung globaler und längerfristiger Fragestellungen geeignet (z. B. Das Leben in unserer Stadt und in Europa in der Zukunft, Beteiligung von Kindern und Jungendlichen in 20 Jahren).
Quelle: Albers, Olaf/Broux, Arno: Zukunftswerkstatt und Szenariotechnik. Weinheim/Basel 1999.
Let’s talk about politics
Kleinere Talkrunden zwischen politischen Entscheidungsträger*innen und Jugendlichen
Ziel: Die Teilnehmenden kommen in ihrer eigenen Umgebung mit politischen Entscheidungsträger*innen ins Gespräch.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen
Dauer: 1 Stunde
Materialien: Räumlichkeiten, Verpflegung
Ablauf
Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Jugendarbeit wird jeweils ein*e politische Entscheidungsträger_in (z.B. die Landtags- bzw. Bundestagsabgeordneten aus der Region) eingeladen. Dadurch haben die politischen Entscheidungsträger*innen die Gelegenheit, Jugendarbeit vor Ort zu erleben. In dieser Atmosphäre können dann kurze Talkrunden (jeweils 15–20 Minuten) stattfinden, die durch jugendgruppen-spezifische Aktionen aufgelockert werden
Die Teilnehmenden sollten sich vorher auf die Veranstaltung vorbereiten und gemeinsam Themen erarbeiten, die dann in den Talkrunden aufgegriffen werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung kann es dann noch etwas zu Essen geben (z.B. belegte Brötchen, Gegrilltes). Dadurch ergibt sich die Möglichkeit zu informellen Kontakten und Gesprächen in kleinen Gruppen. Auch wenn die Veranstaltungen bei einer Jugendgruppe stattfinden, sollten sie für andere Interessierte offen sein.
LOSdiskutieren
Diese Methode eignet sich hervorragend, um den Beginn eines Gesprächs mit politischen Entscheidungsträger*innen aufzupeppen, denn das Los entscheidet, was zur Sprache kommt.
Ziel: Gespräch(sbeginn) interessant und abwechslungsreich gestalten
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen/ mehr als 30 Personen/ 20-30 Personen
Dauer: ca. 30 Minuten
Materialien: Buntes Papier, Stifte, Scheren, Strohhalme, Losbox.
Ablauf
Diese Methode eignet sich als Ergänzung zu Diskussionsveranstaltungen (Podiumsdiskussion, Heißer Stuhl, …). Vorab werden aus buntem Papier und Strohhalmringen (in Scheiben geschnittene Strohalme) Lose hergestellt. Diese sollten von den Teilnehmenden gemeinsam gesammelte Fragen, Forderungen und Wünsche beinhalten. Außerdem sollte der Inhalt der Lose einen Bezug zum Thema der Diskussion und zum Gesprächsgast bzw. den Gesprächsgästen (z.B. politische Entscheidungsträger*innen) haben.
Zu Beginn der Veranstaltung zieht der Gesprächsgast eine bestimmte Anzahl an Losen. Diese werden nacheinander geöffnet und laut vorgelesen. Anschließend äußert/äußern sich der Gast bzw. die Gäste zu jeder Frage/Forderung.
Planspiel
Mit dieser Methode könnt ihr mögliche Szenarien, wie „Schulpolitik“, „Ausbildungsplatzsituation“ usw. mit Hilfe von geteilten Rollen simulieren und dadurch verständlich machen.
Ziel: Perspektivenwechsel, Erleben von komplexen Themen, Entwickeln von Strategien unter Zeitdruck, Kompromisse erarbeiten
Gruppengröße: Für Großgruppen geeignet
Dauer: ca. 30 – 60 Minuten
Materialien: Papier, Stifte, Moderationskarten
Ablauf
Zu Beginn erklärt die Spielleitung das Ziel des Planspiels, die Spielregeln und das Szenario. Mögliche Szenarien könnten sein: „Schulpolitik“, „Ausbildungsplatzsituation“ usw. Anschließend werden die Rollen durch die Spielleitung verteilt. Dabei kann eine Rolle durchaus doppelt besetzt werden.
Jedes Planspiel erfordert eine gute Vorbereitung, bevor das eigentliche Spiel losgeht. Am besten werden ein oder zwei Personen zur Spielleitung ernannt, um das Planspiel vorzubereiten. Zu Beginn erklärt die Spielleitung das Ziel des Planspiels, die Spielregeln und das Szenario. Mögliche Szenarien könnten sein: „Schulpolitik“, „Ausbildungsplatzsituation“ usw. Anschließend werden die Rollen durch die Spielleitung verteilt. Dabei kann eine Rolle durchaus doppelt besetzt werden.
Nach einer Verständnisrunde erhalten die Teilnehmenden Zeit, um sich in das gewählte Szenario und ihre Rollen einzuarbeiten. Wichtig ist, dass sich die Teilnehmenden nicht gegenseitig von ihren Profilen erzählen.
Die Spielleitung eröffnet das Planspiel und koordiniert es inhaltlich und zeitlich. Sind die Teilnehmenden zu einer Lösung bzw. Entscheidung gekommen, wird diese im Plenum präsentiert. Der Spielverlauf wird im Plenum besprochen, wobei eventuell aufgetretene Schwierigkeiten analysiert und die gesammelten Erfahrungen reflektiert werden. Danach habt die Teilnehmenden die Möglichkeit, das Ergebnis des Spiels im Plenum inhaltlich zu interpretieren: Wie realistisch ist das Ergebnis? Kann es auf die Wirklichkeit übertragen werden?
Am Ende werten die Teilnehmenden mit Hilfe der Spielleitung das Planspiel in methodischer Hinsicht und im Hinblick auf ihren Wissens- und Erfahrungszuwachs aus.
Schlagabtausch der Meinungen
Diskussion in einem ungewöhnlichen Setting
Ziel: Intensive Auseinandersetzung mit einem Thema in einem ungewöhnlichen Rahmen, der den Alltag aufbrechen und den Entscheidungsträger*innen und Jugendlichen ein gleichermaßen „fremdes Parkett“ bieten soll, so dass auf Augenhöhe diskutiert werden kann.
Gruppengröße: 20-30 Personen/ mehr als 30 Personen
Dauer: Mehrere Tage für die Vorbereitung, ca. 2-3 Stunden für die Diskussion
Ablauf
Das Setting wird von den Jugendlichen organisiert und aufgebaut. Die Entscheidungsträger*innen werden als Expert*innen zum eigentlichen Event eingeladen.
Mit ihnen diskutieren ausgewählte Jugendliche, die sich in das Thema ebenfalls gut eingearbeitet haben. Beide begegnen sich je nach Setting unterschiedlich, zum Beispiel in einem Boxring zum Schlagabtausch der Meinungen.
Möglichst viel Publikum ist eingeladen, dass die Diskussion mitverfolgt und mit dem Aufzeigen von grünen oder roten Karten, Zustimmung oder Ablehnung signalisiert. Die Moderation der Veranstaltung umrahmt die Diskussion und sorgt dafür, dass die Meinungen aus dem Publikum in die Diskussion mit einfließen.
Materialien: Setting (Raum, in dem etwas inszeniert wird, wie z.B. ein Boxring), Catering, Sitzgelegenheiten, technische Ausstattung wie Mikrofone, Lautsprecher, Licht, rote und grüne Karten
Stadtrundgang
Themenbezogener Stadtrundgang mit politischen Entscheidungsträger*innen. In Gesprächen vor Ort bringen die Teilnehmenden ihre Themen ein. Die politischen Entscheidungsträger*innen können sich ein direktes Bild machen und Verständnis für die Anliegen junger Menschen entwickeln.
Ziel: Persönliche Kontakte zu politischen Entscheidungsträger*innen aufbauen und diese auf die Wünsche und Belange junger Menschen aufmerksam machen.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen/ 10-20 Personen
Dauer: Mehrere Stunden
Ablauf
Materialien: Stifte, Papier für Notizen während des Rundgangs, Fotoapparate. Für eine spätere Präsentation: Stellwände, Drucker, Fotopapier.
Vorbereitung
Welche Plätze oder Ortsteile sollen präsentiert und auf welche Probleme/Wünsche soll aufmerksam gemacht werden? Je nachdem, wie viel Zeit zur Verfügung steht, sollten drei bis fünf „begehbare Orte“ ausgewählt werden an Hand derer die Anliegen verdeutlicht werden können.
Die politischen Entscheidungsträger*innen werden schriftlich oder persönlich eingeladen. Außerdem ist eine gründliche Vorbereitung des Spaziergangs sehr wichtig (Warum wurden gerade diese Orte ausgewählt? Was soll den Entscheidungsträger*innen mit auf den Weg gegeben werden?)
Begehung
Die Teilnehmenden laufen/fahren mit den politischen Entscheidungsträger*innen zu den ausgewählten Orten. Gemeinsam diskutiert die Gruppe vor Ort über die Probleme und bringt Verbesserungsvorschläge und Wünsche ein.
Die Ausstellung oder das anzuschauende Objekt/Gebäude vor Ort dient dabei als Diskussionsgrundlage und Einstieg in das Gespräch mit den politischen Entscheidungsträger*innen. Am Schluss kann eine Zusammenfassung entworfen oder eine Abschlussdiskussion im Jugendhaus geplant werden. Diese kann in gemütlicher Runde oder als Podiumsdiskussion stattfinden.
Durchhaltevermögen
Damit nach der Diskussion nicht nur viel versprochen wurde, sondern die ausgearbeiteten Beschlüsse und Forderungen auch in die Politikgestaltung einfließen, solltet die Teilnehmenden Durchhaltevermögen zeigen. Sie sollten die Entscheidungsträger auch nach der Veranstaltung kontaktieren und um eine Stellungnahme zu (ausbleibenden) Fortschritten bitten.
Stolpersteine
Als Stolperstein beschriebene Schuhkartons blockieren die Wege der Teilnehmenden. Sie werden benannt, besprochen und bestenfalls aus dem Weg geräumt. Die Methode eignet sich am ehesten für eine kleinere Gruppe.
Ziel: Die Gruppe macht sich Problemlagen bewusst und versucht, gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Gruppengröße: weniger als 10 Personen
Dauer: Maximal eine Stunde
Materialien: Schuhkartons, Pappe, Schere, Kleber und Eddings
Ablauf
Die Teilnehmenden sammeln zu einem ausgewählten Thema gemeinsam Punkte, die sie stören, behindern oder blockieren. Diese werden einzeln auf Schuhkartons geschrieben und so im Raum platziert, dass sie als eine Mauer den Weg blockieren.
Die Probleme werden nun nacheinander angesprochen und alle suchen gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten. Wichtig ist hierbei die Ergebnissicherung. Am besten wird dazu vorher eine Person bestimmt. Am Ende der Veranstaltung reißen alle Teilnehmenden die Mauer ein und machen ihren Weg frei.
Die Methode funktioniert gut als Vorbereitung auf ein Gespräch mit politischen Entscheidungsträger*innen. Man kann sie aber auch gemeinsam mit Politikmacher_innen durchführen, z.B. am Beginn eines längeren Dialogprozesses. Vorstellbar ist auch eine Zweiteilung: Zuerst arbeitet Ihr in Eurer Gruppe die Stolpersteine heraus und diskutiert mit den politischen Entscheidungsträger*innen dann gemeinsam über die Lösungsmöglichkeiten.
Streitgespräch
Das Streitgespräch eignet sich gut als Vorbereitung auf Gespräche mit Politiker*innen, aber auch um die richtigen und überzeugenden Argumente in einer Debatte zu finden.
Ziel: Perspektivwechsel, Problemlagen bewusst machen, Lösungen entwickeln, Argumente formulieren
Gruppengröße: Für Kleingruppen geeignet
Dauer: ca. 30 Minuten
Materialien: Papier, Stifte, Karteikarten
Ablauf
Diese Methode eignet sich gut als Vorbereitung auf Gespräche mit Politiker*innen, aber auch um die richtigen und überzeugenden Argumente in einer Debatte zu finden. Das Thema kann entweder von der Moderation vorgegeben werden oder die Teilnehmen suchen es sich aus.
Die Gruppe wird in zwei kleinere Gruppen aufgeteilt. Jede der beiden Gruppen steht für eine Position. Die Teilnehmenden haben nun rund 25 Minuten Zeit, sich auf das Streitgespräch vorzubereiten. Sie diskutieren in ihrer Kleingruppe über das Thema und versuchen, Argumente für ihre Position zu finden und zu formulieren. Um in der Debatte die Argumente parat zu haben, können sie auf Karteikarten geschrieben werden. Darüber hinaus müssen beiden Gruppen eine Person auswählen, die sich der Debatte stellt.
Die Moderation eröffnet die Diskussion. Jede*r kann abwechselnd die Argumente vortragen. Im Anschluss wird das Gespräch für alle eröffnet und es endet mit einer Abstimmung in der Gesamtgruppe.
Talk, Rock & Politics
Junge Menschen und politische Entscheidungsträger*innen kommen im Rahmen einer größeren Freizeitveranstaltung miteinander ins Gespräch.
Ziel: Jugendliche bei einem größeren Event für politische Themen begeistern und sie mit politischen Entscheidungs-träger*innen in Kontakt bringen.
Gruppengröße: mehr als 30 Personen
Dauer: Mehrere Stunden plus Vorbereitungszeit
Materialien: Die meisten Veranstaltungsorte verfügen über die nötige technische Ausstattung (Mikrofone, Tonanalage, …). Ansonsten kann diese auch ausgeliehen werden.
Ablauf
Die meisten Veranstaltungsorte verfügen über die nötige technische Ausstattung (Mikrofone, Tonanalage, …). Ansonsten kann diese auch ausgeliehen werden. Ein solch großes Projekt ist mit einer längeren Vorbereitungszeit verbunden: Es müssen ein jugendgerechter Veranstaltungsort (z.B. Kulturzentrum, Club), Gesprächspartner*innen (z.B. Landtags- bzw. Bundestagsabgeordnete, Jugendamtsleiter*innen) und ein geeignetes Rahmenprogramm für die politische Diskussion gefunden werden (z.B. Konzert, Festival, Jugendmesse).
Das Event kann zum Beispiel auch im Rahmen eines bereits geplanten Jugend- oder Musikfestivals stattfinden. Dafür sollten sich die Organisator*innen mit den jeweiligen Veranstalter*innen in Verbindung setzen, um die Möglichkeit einer Kooperation zu besprechen. Außerdem muss der Termin frühzeitig mit den politischen Entscheidungsträger*innen abgestimmt werden.
Vor der Veranstaltung sollte ausreichend Werbung gemacht werden, um möglichst viele interessierte Personen zu erreichen. Dafür eignen sich zum Beispiel Flyer und soziale Netzwerke.
Die Veranstaltung erfordert einen detaillierten Ablaufplan und eine gründliche Vorbereitung auf das Thema selbst, sowie auf die beteiligten politischen Entscheidungsträger*innen. Außerdem sollte darüber nachgedacht werden, welche Methoden (Podiumsdiskussion, World Café, …) für die Diskussion geeignet sein könnten.
World Café
Während eines World Cafés führen Menschen in kleinen Gruppen Gespräche miteinander an kleinen Tischen sitzend in einer zwanglosen, vertrauensvollen Atmosphäre, die an ein Kaffeehaus erinnert.
Ziel: In einer entspannten Umgebung kommen die Teilnehmenden locker ins Gespräch.
Gruppengröße: 20-30 Personen/ mehr als 30 Personen
Dauer: ca. 2 Stunden
Materialien: Mehrere Tische, beschreibbare Tischdecken, Stifte, Glocke oder Gong
Ablauf
Am Anfang finden sich alle Teilnehmenden zusammen und die Moderation erklärt die World-Café-Methode. An jedem Tisch wird ein spezifisches Thema oder ein Aspekt eines Themas diskutiert. Die Themen sind in der Regel als Frage oder als provokante Aussage formuliert.
Alle Teilnehmenden suchen sich einen Tisch aus und die Diskussion beginnt. Wichtige Argumente und Erkenntnisse aus der Diskussion schreiben die Teilnehmenden auf die Tischdecken. Nach einer festlegten Frist (z.B. 30 Minuten) gibt die Moderation das Signal zum Wechsel und das Stühle rücken beginnt.
Alle Teilnehmenden suchen sich einen neuen Tisch bis auf eine*n Gastgeber*in pro Tisch. Diese Person ist dafür zuständig, die Ergebnisse der letzten Kleingruppendiskussion an die neuen Leute weiterzugeben. Auf diese Weise kommt es zu einem intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch, aus dem sich ein immer dichteres Netz aus Ideen und Erkenntnissen entspinnt.
Die besondere Struktur eines World Cafés fördert das aufmerksame Zuhören und eröffnet neue Perspektiven. Dabei entsteht Respekt für die Sichtweisen anderer und es eröffnen sich innovative Handlungsmöglichkeiten. Am Ende der Dialogphase kommen alle Teilnehmenden wieder zusammen und die Ergebnisse werden präsentiert.
Zukunftswerkstatt
Die Zukunftswerkstatt ist ein Konzept zur Entwicklung kreativer Lösungsansätze für komplexe Themen. In mehreren Phasen wird mit viel Fantasie und verschiedenen Methoden gearbeitet, was die aktive Teilnahme von möglichst vielen Teilnehmenden fördert.
Ziel: Bewusstmachen von gesellschaftspolitischen Missständen, konstruktives, positives Denken und handlungsorientiertes Arbeiten erlernen, neue Strategien entwickeln.
Gruppengröße: 10-20 Personen
Dauer: 3 Tage
Ablauf
Materialien: Papier, Stifte, Stellwände, geeignete Räumlichkeiten
Die Zukunftswerkstatt ist eine sehr komplexe Methode, mit der die Interessen der Teilnehmenden im Hinblick auf politische Themen abgefragt werden können. Sie gliedert sich in mehrere Phasen:
Während der Vorbereitungsphase wird das Thema der Zukunftswerkstatt festgelegt und – auch im Hinblick auf die entsprechende Gruppe – ein spezifisches und maßgeschneidertes Konzept entwickelt. Bei der Konzepterarbeitung ist es wichtig, für jede Phase präzise Leitfragen zu formulieren, die von den Teilnehmenden bearbeitet werden. Denkbar ist beispielsweise die Frage: „Wie können junge Menschen bei uns im Ort/in unserer Region wirksam an politischen Entscheidungen beteiligt werden?“
Am Anfang der eigentlichen Zukunftswerkstatt steht die Einstiegsphase, die passend zum Thema der jeweiligen Werkstatt gestaltet wird. Das könnte das Kennenlernen der Teilnehmenden, Erwartungsäußerungen, ein Positionsbarometer oder eine kurze mündliche Einführung sein. Außerdem sollte eine kurze Einführung in die Zukunftswerk statt („Was ist eine Zukunftswerkstatt?“, „Welche Regeln gibt‘s?“, „Was wollen wir heute machen?“) und die Klärung des Organisatorischen erfolgen.
Anschließend beginnt die Kritikphase. Hier geht’s darum, eine umfassende Kritik an aktuellen Missständen bezüglich des ausgewählten Themas zu üben. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihren Ärger sowie ihre Ängste, Kritik und Erfahrungen öffentlich zu äußern. In Kleingruppen mit je drei bis fünf Personen wird alles gesammelt, was in Bezug auf das Thema ärgerlich ist. In dieser ersten Phase der Zukunftswerkstatt sollen eine Menge „Problem- und Kritikblätter“ zusammengetragen werden. Jede Meinung und jede Erfahrung ist dabei gefragt. Grundsätzliches hat ebenso Platz wie kleine Details und Gedanken. Und Aufpassen: Nicht in Diskussionen verfallen! Unterschiedliche Perspektiven können nebeneinander stehen bleiben. Die aufgeworfenen Probleme werden je auf ein A4–Blatt in kurzen und prägnanten Sätzen geschrieben. Nach einer vorher bestimmten Zeit treffen sich alle im Plenum wieder, systematisieren gemeinsam die Kritikpunkte und erstellen
eine Prioritätenliste.
Im Anschluss daran folgt die Phantasiephase. Nun dürfen die Teilnehmenden ihren Gedanken freien Lauf lassen. Wie kann das, was zuvor kritisiert wurde, verbessert oder ins Gegenteil verkehrt werden? Ideal sind drei- bis vierköpfige Teams, die sich gegenseitig unterstützen können und in denen alle aktiv sein können.
In der Verwirklichungsphase werden die Vorschläge aus der Phantasiephase mit der Realität abgeglichen: Ziel ist es, konkrete Aktionen und Projekte zu planen und zu überlegen, was schon jetzt umgesetzt wird oder was erst in Zukunft möglich ist. Die Kleingruppe sollte drei Forderungen zur Umsetzung der vorliegenden Ideen formulieren. Diese werden auf Plakaten festgehalten. Aus dem Forderungskatalog wird dann eine Forderung ausgewählt, die zu einem Konzept bzw. Projekt weiter entwickelt wird. Ihr solltet schon jetzt zu Anfang der Planungen konkrete erste Schritte definieren.
Bei der folgenden Vorstellung im Plenum ist es wichtig, dass seitens der Moderation der Realitätsbezug hinterfragt bzw. hergestellt wird. Ein Konkretisieren des Projektes ist dabei absolut notwendig, damit sich Andere aktiv einbringen können und der erste Schritt auch wirklich getan wird. Es empfiehlt sich, ein Protokoll mit Nachfolgeaktivitäten für die Teilnehmenden zu erstellen.
In der letzten Phase, der Nachbereitungsphase, werden die erarbeiteten Aktionen in deren Realisierung begleitet. Habt Ihr Euch für ein Projekt oder eine Aktion entschieden, ist es oft hilfreich, eine Recherche durchzuführen, um weitere Informationen zu erhalten. Oder Ihr tauscht Euch mit Expert*innen aus, die sich dem Themenbereich auskennen oder lernt von anderen Gruppen, die bereits eine solche Aktion durchgeführt haben Vielleicht ist es auch notwendig, externe Partner*innen für Euer Projekt zu gewinnen? Nur Mut: Der Schritt von der Idee hin zum Projekt oder zur Aktion fällt nicht immer leicht, ist aber machbar!
Wichtig:
Die Zukunftswerkstatt ist eine sehr komplexe Methode und wird am besten mit jemandem durchgeführt, der/die mit Zukunftswerkstätten Erfahrung hat.