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Die jump-Mitglieder berichten von der EU-Jugendkonferenz

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Foto: Aaron Remus/DBJR (CC0)

Vier  jump-Mitglieder haben als Volunteers an der der EU-Jugendkonferenz vom 2. bis zum 05. Oktober 2020 teilgenommen und haben verschiedene Aufgaben wahrgenommen.

Alina war im Technical Team unterwegs und hat unter anderem bei der technischen Umsetzung der EU-Jugendkonferenz unterstützt.

Anastasia, Katja und Janine waren im Harvesting-Team. Als Mitglieder im Harvesting-Team begleiteten sie verschiedene Workshops, Barcamps und Dialogrunden zwischen den EU-Jugendvertreter*innen und politisch Verantwortlichen. Strukturiert sammelten sie die Ergebnisse der EU-Jugendkonferenz, also die Meinungen und Forderungen aller jungen Menschen in der Europäischen Union. Vertreten wurden diese von den EU-Jugendvertreter*innen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten.

Ihr wollt wissen wieso sie sich im Jugenddialog engagieren und wie es ihnen während der EU-Jugendkonferenz ging? Dann lest das Interview dazu.

Wieso engagiert ihr euch im Jugenddialog?

Alina: Ich engagiere mich im Jugenddialog, weil ich mich zwischen Abitur und Studium nach einer ehrenamtlichen Beschäftigung gesucht habe. Dabei bin ich damals auf den Strukturierten Dialog, dem Vorgänger vom Jugenddialog, gestoßen. Den Gedanken etwas für junge Menschen aus Deutschland auf europäischer Ebene zu machen fand ich interessant. So bin ich damals im Strukturierten Dialog gelandet und habe Freue an dem Engagement gefunden.

Anastasia: Da ich mich für die Europäische Union (EU) interessiere, hat mich die Struktur des Jugenddialogs fasziniert und ich dachte mir ich engagiere mich mal im jump-Team. Zudem habe ich ein persönliches Ziel. Die Jugend muss einfach mehr in politische Prozesse involviert werden. An meiner Schule interessieren sich nicht viele für Politik und wollen oder können auch gar nicht involviert werden, da ihnen oft das Wissen dazu fehlt. Daher möchte ich mit meinem Engagement im Jugenddialog andere junge Menschen inspirieren und zum Mitmachen bewegen.

Janine: Ich engagiere mich im Jugenddialog, weil ich es schön finde jungen Menschen eine Stimme zu geben und ihre Meinungen sowie Anliegen zu bestimmten Themen strukturiert zu sammeln. Mit dem Jugenddialog bietet sich jungen Menschen eine Beteiligungsmöglichkeit, die von der lokalen Ebene bis zur EU-Ebene reicht.

Katja: Ich fand es immer spannend, wie viele unterschiedliche Meinungen und Ideen junge Menschen zu politischen Themen und Diskussionen haben. Mit meinem Engagement im Jugenddialog möchte ich diese Meinungen und Lösungen gerne kennenlernen und mich für sie einsetzen.

Was denkt ihr über den Jugenddialog?

Alina: Ich finde, dass der Jugenddialog eine gute Idee ist und eine gute Struktur besitzt. In den letzten fünf Jahren habe ich immer mal wieder festgestellt, dass nicht alles so funktioniert wie es gewünscht beziehungsweise gewollt ist. Das finde ich manchmal schade. Der Jugenddialog hat aus meiner Sicht viel mehr Potenzial, das ausgeschöpft werden muss. Dafür müssten noch viel mehr Leute davon wissen.

Janine: Was ich besonders schön am Jugenddialog finde ist, dass er in jedem EU-Mitgliedstaat umgesetzt wird. Dadurch entsteht meiner Meinung nach ein europäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Jugendliche können sich beteiligen und die EU ermöglicht das. Ich schließe mich Alina an. Der Jugenddialog ist das Sprachrohr der EU. Ein Instrument das Jugendbeteiligung ermöglicht. Nur wissen viele nicht, dass es ihn gibt. Viele junge Menschen gehen mittlerweile auf die Straße, um zu demonstrieren. Sie suchen Möglichkeiten, um ihre Forderungen an politisch Verantwortliche zu tragen. Genau diese Möglichkeit bieten wir im Jugenddialog– wir hören uns junge Menschen an, nehmen ihre Anliegen und Forderungen mit und geben sie an politisch Verantwortliche weiter. Daher sollte der Jugenddialog prominenter platziert und auch von anderen Strukturen genutzt werden.

Was waren eure Aufgaben bei der EU-Jugendkonferenz?

Alina: Ich war im Technical Team. Das Technical Team war dafür zuständig, dass die Teilnehmenden an der EU-Jugendkonferenz problemlos teilnehmen konnten. Wir haben zum Beispiel sichergestellt, dass Audio und Kamera funktioniert haben, alle Teilnehmenden in den richtigen Break Out Sessions gelandet sind und das technische Probleme gelöst wurden. Es war eine sehr interessante Erfahrung für mich die EU-Jugendkonferenz zu begleiten.

Anastasia, Katja, Janine: Das Harvesting-Team hat die Ergebnisse der EU-Jugendkonferenz gesammelt, geclustert und gefiltert. Die Mitglieder im Harvesting-Team wurden so aufgeteilt, dass in jedem Workshop, Barcamp oder in jeder Dialogrunde jemand aus dem Harvesting-Team vertreten war, um die Ergebnisse zu dokumentieren. Am Ende eines Tages haben wir Tageszusammenfassungen geschrieben. Manchmal haben wir auch die Moderation in einigen Phasen übernommen.

Was war eure beste Erfahrung während der EU-Jugendkonferenz?

Anastasia: Ein Programmteil bildeten die Barcamp-Sessions, die von den EU-Jugendvertreter*innen angeboten und geleitet wurden.  Die Themen wurden von den EU-Jugendvertreter*innen selbst gesetzt. Ich habe mich  für die Session mit dem Titel „Quotas“ (Quoten) entschieden. Es war eine sehr interessante Sitzung. Es war einfach fantastisch. Ich wurde so sehr inspiriert. Obwohl das Format digital stattgefunden hat, war die Diskussion sehr vielseitig und lehrreich. Man hat so viele Perspektiven kennengelernt. Diese Barcamp-Session war mein persönliches Highlight der EU-Jugendkonferenz.

Katja: Am letzten Tag haben wir uns in einer Gruppe nur zur Finanzierung und Anerkennung der Jugend(verbands)arbeit Thema ausgetauscht. Mir ist da erst aufgefallen, was für ein Luxus wir in Deutschland haben. Jugend(verbands)arbeit in Deutschland wird anerkannt und vom Staat gefördert. In anderen EU-Mitgliedstaaten ist das leider nicht der Fall.  Auch die Freiheit, die die Jugend(verbands)arbeit in Deutschland genießt, existiert in anderen EU-Mitgliedstaaten teils nicht. In anderen EU-Mitgliedstaaten können Jugendverbände oder Jugendorganisationen zum Beispiel nicht die Interessen junger Menschen gegenüber politisch Verantwortlichen vertreten ohne, dass sie negative Konsequenzen fürchten müssen. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht.

Was wünscht ihr euch für die nächsten EU-Jugendkonferenzen?

Alina: Was ich sehr gut an der EU-Jugendkonferenz fand war, dass man nicht erst wieder Probleme besprochen hat, sondern direkt nach Lösungen gesucht hat. Die nächsten EU-Jugendkonferenzen in Portugal und Slowenien sollten dieses Konzept auf jeden Fall beibehalten. Ausdiskutiert sind die Themen schon lange. Wir brauchen jetzt einfach Lösungen.

Anastasia: Das war meine erste EU-Jugendkonferenz überhaupt und ich bin, wenn ich ehrlich bin, mit keinen Erwartungen reingegangen. Ich wusste nicht was auf mich zukommen würde. Dementsprechend war ich dann doch sehr überrascht wie professionell die EU-Jugendkonferenz digital gestaltet wurde. Ich fände ich es gut, dass es die nächsten Länder auch so weitermachen. Für die EU-Jugendkonferenzen wünsche ich mir, dass sie offline stattfinden und mehr beworben werden damit viel mehr junge Menschen vom EU-Jugenddialog und den EU-Jugendkonferenzen erfahren.