Bericht zur EU-Jugendkonferenz in Budapest

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Ein Bericht des EU-Jugendvertreters Thomas

Vom 7. bis 10. September 2024 fand in Budapest, Ungarn, die EU-Jugendkonferenz statt. Ungarn hat bis Ende 2024 die Ratspräsidentschaft im Trio mit Spanien und Belgien inne. Mit dem Ende der ungarischen Präsidentschaft schließt auch der 10. Zyklus des EU[1]Jugenddialogs, der unter dem Thema „Inklusive Gesellschaften“ stand. Der Schwerpunkt der ungarischen Konferenz lag auf der „Jugend im ländlichen Raum“.

Die deutsche Delegation, bestehend aus den Jugendvertreter*innen Pia und Thomas sowie Moritz Tapp vom Deutschen Bundesjugendring und Ann-Kathrin Fischer vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), setzte sich intensiv mit diesem Thema auseinander. In verschiedenen Arbeitsgruppen erarbeiteten sie Lösungen und Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen junger Menschen im ländlichen Raum.

  • Pia beschäftigte sich in ihrer Arbeitsgruppe mit den Partizipationsmöglichkeiten für Jugendliche in ländlichen Gebieten.
  • Thomas konzentrierte sich in seiner Arbeitsgruppe auf die Gewährleistung der notwendigen Infrastruktur.

Insgesamt wurden in zehn Arbeitsgruppen diverse Empfehlungen erarbeitet, die anschließend von einem sogenannten „Editorial-Team“ überarbeitet wurden. Zu den besprochenen Maßnahmen gehörten unter anderem die bessere Bewerbung bestehender EU-Förderprogramme sowie die Notwendigkeit, den Ausbau der Internetverfügbarkeit im ländlichen Raum voranzutreiben.

Zu den finalen Empfehlungen gehörten:

  • Stärkung von Jugendbeteiligung im ländlichen Raum: Einrichtung von Jugendbeiräten, Jugendgemeinderäten und Jugendbudgets
  • Verstärkte Kommunikation von bestehenden EU-Programmen für Unternehmertum (z.B. in der Landwirtschaft)
  • Stärkung von EU-Kommunikationsplattformen für jugendpolitische Fragen
  • Förderung von Jugendaustauschen (z.B. zwischen urbanen und ländlichen Räumen)
  • Stärkung des Zugangs zu Angeboten und Informationen für mentale Gesundheit

Parallel zum Hauptthema setzte die EU-Kommission ihren Vorstoß fort, die EU[1]Jugendkonferenzen stärker mit ihrem Arbeitsprogramm zu verknüpfen. Ein zentrales Anliegen war dabei die Überarbeitung der EU-Jugendprogramme, zu denen unter anderem ERASMUS+, das Europäische Solidaritätskorps und DiscoverEU gehören. Welche Empfehlungen der Jugendvertreter*innen in diese Programme aufgenommen werden, wird sich bei den nächsten EU-Jugendkonferenzen zeigen.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Konferenz war eine detaillierte Reflexion über den EU-Jugenddialog selbst. In den Arbeitsgruppen wurde eine SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) durchgeführt. Die Hauptkritikpunkte betrafen das Follow-Up der im Dialog entwickelten Empfehlungen. Obwohl viele dieser Empfehlungen in die Schlussfolgerungen des Rates übernommen werden, bleibt oft unklar, wie die EU-Organe mit den Vorschlägen weiter verfahren. Auch die Bekanntheit des Jugenddialogs könnte nach Ansicht der Teilnehmenden weiter gesteigert werden.

Neben den Jugendvertreter*innen und ministeriellen Delegationen nahmen auch Entscheidungsträger*innen der EU-Kommission und aus Ungarn an der Konferenz teil. Gleich zu Beginn der Veranstaltung sprach der ungarische Minister für Kultur und Innovation, Balázs Hankó.

Zum Abschluss der Konferenz erfolgte die symbolische Übergabe der Ratspräsidentschaft von den ungarischen an die polnischen Jugendvertreter*innen. Polen wird gemeinsam mit Dänemark und Zypern ab 2025 die nächste Trio-Ratspräsidentschaft übernehmen. Der 11. Zyklus des EU-Jugenddialogs wird sich dem Jugendziel 1 „Die EU mit der Jugend zusammenbringen“ widmen.

Die Konferenz in Budapest war ein wichtiger Meilenstein für die Förderung der Jugendbeteiligung, insbesondere in ländlichen Räumen, und stellte sicher, dass die Stimme der Jugend auch in zukünftige EU-Entscheidungen einfließt.