Das fordern junge Menschen bei „Jugend macht Politik“
Das Kompaktseminar „Jugend Macht Politik“ wird jedes Jahr von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend organisiert und vermittelt an zwei Wochenenden Methoden und Wissen zum Engagement in und für den Jugendverband der Evangelischen Jugend. Am 27.08.22 war unsere EU-Jugendvertreterin Sakiye Boukari mit dabei, um in einem Workshop mit den jungen Menschen über den EU-Jugenddialog, ihre Arbeit als Jugendvertreterin und die Forderungen junger Menschen für eine bessere Europäische Union zu sprechen. Teil nahmen 18 junge Menschen zwischen 17 und 20 Jahren.
Nachdem der EU-Jugenddialog und die Europäischen Jugendziele vorgestellt wurden, gab es rege Diskussionen über die beiden aktuellen Jugendzielen #3 „Inklusive Gesellschaften“ und #10 „Ein nachhaltiges und grünes Europa“. Dabei wurde deutlich, dass sich die Teilnehmenden vor allem mehr Beteiligung und Anerkennung der Ideen und Fähigkeiten junger Menschen wünschen. Es müssten neue niedrigschwellige Zugänge geschaffen werden, damit alle jungen Menschen an bestehenden Angeboten und Partizipationsmöglichkeiten teilhaben könnten. Des Weiteren solle das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt, Youthwashing¹ vermieden sowie ehrenamtliche Jugendarbeit mehr anerkannt werden.
Im weiteren Verlauf der Diskussion wurde außerdem die Forderung nach mehr finanzieller Unterstützung für junge Menschen geäußert, um in der aktuellen krisenhaften Zeit nicht in Notlagen zu geraten und Überlastung aufgrund von Mehrarbeit zu verhindern. Neben höherer Unterstützungsleistungen forderten die Teilnehmenden die Subventionierung von Nah- und Fernverkehrstickets und die Schaffung bezahlbarer Freizeitangebote.
Besonders wichtig war den Seminarteilnehmenden zudem der Schutz von Klima und Umwelt. So forderten sie die Legalisierung von Containern, die Weiterentwicklung von Infrastruktur, den Ausbau von Fahrradstraßen und eine nachhaltigere, energiesparendere und grünere Stadtplanung. Dabei solle auch das Thema Inklusion mitgedacht werden. Neubauten sollten grundsätzlich barrierefrei errichtet werden und Menschen aller sozialen Gruppen sollte Zugang zu einer nachhaltigeren Lebensweise ermöglicht werden.
Die Forderungen der Seminarteilnehmenden finden Eingang in den EU Jugenddialog. Dort werden sie als Dialogergebnisse in den gesamteuropäischen Diskurs eingespeist. Die Ergebnisse alle Mitgliedsstaaten werden in einem europäischen Bericht zusammengefasst und können so in die Schlussfolgerungen des Rates der Europäischen Union einfließen.
Dieser Workshop war die letzte Veranstaltung im Rahmen der Dialogphase des EU-Jugenddialogs. Zwischen Januar und August 2022 wurden die Forderungen und Anliegen junger Menschen gesammelt. Ab September heißt es nun „From Youth Goals to Youth Actions“. Nun sind wir gespannt auf Praxisbeispiele, Lösungsvorschläge und Ideen, wie die Forderungen junger Menschen noch besser in Deutschland umgesetzt werden könnten.