Junge Themen

Demografie

Print Friendly, PDF & Email

Junge Menschen1 erleben den Demografischen Wandel ganz konkret: Sie beobachten, wie gerade aus dem ländlichen Raum Freunde für die Ausbildung oder das Studium in die Städte umziehen und anschließend nicht wieder kommen, weil sie keine Jobs in ihrer Heimat finden.

Auf dem Land bleiben (fast) nur noch alte Menschen übrig und es gibt weniger junge Familien. Kindergärten und Schulen müssen schließen und das führt zu weiterer Abwanderung. Gleichzeitig sehen sie aber auch, dass „Neue“ dazu kommen, Migrant*innen und Geflüchtete, die die Bevölkerungsstruktur in ihrer Umgebung verändern. Diese Entwicklungen lassen die beteiligten jungen Menschen nicht kalt, im Gegenteil, sie haben gute Ideen, um damit umzugehen.

Gute Infrastruktur muss her

In erster Linie geht es jungen Menschen darum, gerade auch in ländlichen Räumen eine gut funktionierende Infrastruktur zu schaffen, die ihnen nicht nur ein jugendgerechtes Leben ermöglicht, sondern auch, dass sie vor Ort bleiben können und nicht zum Wegzug gezwungen sind.

Daher fordern sie:

  • Zugang zu Bildung, Informationen und Weiterbildung für alle.
  • Räume für Freizeit, Sport, Kultur und ehrenamtliches Engagement.
  • Ausreichend günstigen Wohnraum.
  • Erreichbare Gesundheitsversorgung und Verwaltung.
Infrastruktur Schule Engagement

Arbeit und Ausbildungsplätze vor Ort schaffen

Die Teilnehmenden sehen Unternehmen und die öffentlichen Arbeitgeber in der Pflicht, mehr Ausbildungsplätze und Jobs für junge Menschen zu schaffen. Das gilt insbesondere für den ländlichen Raum, um der Abwanderung entgegen zu wirken. In den Kommunen soll eine größere Zahl von Beratungsstellen eingerichtet werden, die Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen. Nach der Ausbildung hört die Verantwortung der Arbeitgeber*innen aber nicht auf: Auszubildende müssen übernommen und gut eingearbeitet werden, damit ein Wissenstransfer stattfindet.

Beschäftigung und Ausbildung

Die Rente muss sicher bleiben

Auch wenn das Rentenalter noch lange hin ist, machen sich junge Menschen bereits jetzt Gedanken um das Thema Rente. Sie fordern eine Reform der Rentengesetze, die sicherstellt, dass auch sie später einmal ein würdiges Leben von ihrer Rente bezahlen können. Zudem soll ihrer Meinung nach das Renteneintrittsalter gesenkt werden, damit junge Menschen mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen. Von der Politik fordern sie außerdem eine Gleichstellungs- und Familienpolitik, die Altersarmut von Frauen bekämpft, indem sie diesen mehr Möglichkeiten gibt zu arbeiten.

Gemeinsam sind wir mehr

Junge Menschen sind der Meinung, dass Neuankömmlinge das Zusammenleben in ihrer Umgebung bereichern und dass deren Anwesenheit ländliche Räume beleben kann. Damit diese jedoch bleiben und ein Teil der Gesellschaft vor Ort werden, muss sich ihrer Ansicht nach noch viel verändern.

Deshalb fordern sie:

  • Schaffung von sicheren und verlässlichen Aufenthaltsbedingungen.
  • Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse und Zugang zu Weiterbildung für alle Migrant*innen, Kampagnen gegen Diskriminierung bei der Ausbildungsplatzsuche.
  • Vereinfachten Zugang zum Arbeitsmarkt für Geflüchtete, auch ohne Deutschkenntnisse, mehr Beratungsangebote zur Jobsuche.
  • Patenschaftsprojekte, die geflüchteten Jugendlichen und Migrant*innenfamilien das Ankommen erleichtern.
  • Einführung des kommunalen Wahlrechts für alle dauerhaft in Deutschland lebenden.
  • Ausreichend Wohnraum für Geflüchtete und unbürokratischer Zugang zu medizinischer Versorgung.
Vielfalt Beschäftigung und Ausbildung

1Seit 2010 haben junge Menschen an den Beteiligungsprojekten des DBJR teilgenommen. Ihre Positionen zu (jugend)politischen Themen wurden gesammelt und in Politikprozesse eingebracht (››Prozesse). Dabei herausgekommen ist eine Bandbreite an Forderungen, die nicht repräsentativ sind, aber einen Einblick in die Themen geben, die den Teilnehmenden wichtig sind (››junge Themen).